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Datum: 13.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

NRW : Rot-Grün will Nichtraucherschutz verbessern

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen steht eine Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes an. Die SPD-Fraktion im Landtag diskutierte am Dienstag über erste Eckpunkte. Die Grünen machen beim Koalitionspartner seit Monaten Druck für ein strenges Rauchverbot unter anderem in Kneipen und Restaurants.

Das NRW-Nichtraucherschutzgesetz der alten schwarz-gelben Landesregierung war 2008 in Kraft getreten. Das Gesetz sieht aber zahlreiche Ausnahmeregeln vom Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden vor. Deshalb hatte Rot-Grün nach dem Regierungswechsel 2010 striktere Regeln angekündigt.

Ein Ende für den „Flickenteppich“
Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will in den nächsten Wochen einen Entwurf für einen verbesserten Nichtraucherschutz vorlegen. Sobald der Entwurf vom rot-grünen Kabinett beschlossen ist, wird er dem Landtag überstellt. Nach SPD-Angaben soll der Gesetzentwurf im Herbst ins Parlament eingebracht werden.

„Wir brauchen beim Nichtraucherschutz mehr Klarheit, auch zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen“, sagte Steffens. Die SPD-Gesundheitsexpertin Heike Gebhard kündigte einen verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen an. In der Gastronomie solle Schluss sein mit dem „Flickenteppich“, sagte Gebhard.

Ziel sei eine „einheitliche Regelung“, die von den Städten kontrolliert werden könne. Es werde insgesamt mehr Rauchverbote in gastronomischen Betrieben geben, sagte die Abgeordnete. Ob es ein generelles Verbot in Kneipen geben soll, ließ sie offen.

Quelle:aerzteblatt.de

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Datum: 09.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Technische Voraussetzungen für Infektionsschutz fehlen

Technische Voraussetzungen für Infektionsschutz fehlen
Berlin – In mehr als drei Viertel der Kliniken fehlen Instrumente für einen besseren Infektionsschutz. Dazu gehören zum Beispiel elektronische Systeme zur Erfassung von Antibiotikagaben. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

Die Fachgesellschaft warnte, ohne diese und weitere Qualitätsmerkmale sei das überarbeitete Infektionsschutzgesetz (IfSG) zum Scheitern verurteilt. Es verpflichtet Krankenhäuser unter anderem, Hygieneärzte zu beschäftigen und Infektionen früher zu melden. „Die Überarbeitung des Gesetztes war dringend notwendig und ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Jürgen Schüttler, Kongress-Präsident des Hauptstadtkongresses der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie 2011 und Direktor der Anästhesiologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. Antibiotika-Resistenzen hätten sich in den letzten Jahren dramatisch ausgebreitet. Ursache sei der unkontrollierte Einsatz von Antibiotika.

Damit das neue Hygiene-Gesetz die Infektionsraten senkt, braucht es laut DGAI präventive Strategien, die eine Übertragung verhindern. Es fehlten jedoch Erfassungssysteme, die einfache Maßnahmen wie Handhygiene und den Verbrauch an Desinfektionsmitteln überprüften. Auch die technischen Voraussetzungen, um die unnötige Gabe von Antibiotika zu vermeiden, seien nicht gegeben.

Die DGAI empfiehlt elektronische Patientenkurven (PDMS). Sie registrieren Patientendaten im Minutentakt und überwachen auch die Auswahl und Dauer der Antibiotikaverordnung. „Aber in Deutschland verfügen noch nicht einmal 20 Prozent der Intensivstationen über ein PDMS“, beklagte Maria Deja von der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Berliner Charité.
Quelle: © hil/aerzteblatt.de

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Datum: 08.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen

Mittwoch, 7. September 2011
Micro-RNA: Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen
Homburg/Saar
Der Nachweis von sogenannten Micro-RNA in Körperflüssigkeiten könnte die Labormedizin verändern. Die Moleküle hinterlassen bei einer Vielzahl von Krankheiten einen genetischen Fingerabdruck im Blut. Eine deutsche Forschergruppe stellt jetzt in Nature Methods (2011; doi: 10.1038/nMeth.1682) einen ersten Test vor, der in der Lage sein soll, vierzehn Krankheiten zu unterscheiden.

Micro-RNA enthalten selbst keine Erbinformation für Proteine. Sie beeinflussen aber die Ablesung anderer Gene. Art und Menge der Micro-RNA verändert sich bei einer Vielzahl von Krankheiten. Das Ergebnis ist ein bestimmtes Profil, das sich auch im Blut nachweisen lässt. Der Bioinformatiker Andreas Keller von der Universität des Saarlandes in Homburg hat einen Test entwickelt, der gleichzeitig den Informationsgehalt von über 100 Micros-RNA berücksichtigt.

Im letzten Jahr hatte die Gruppe um Jörg Wischhusen und Johannes Dietl von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik bereits den Beweis erbracht, dass der Test ein Ovarialkarzinom recht zuverlässig erkennen kann. Der Test erreichte eine Trefferquote (Accuracy) von über 76 Prozent, beim serösen Subtyp sogar von über 85 Prozent.

zum Thema
Abstract der aktuellen Studie
Pressemitteilung der Universität Würzburg
Studie im British Journal of Cancer
Biomarker Discovery Center

Die im British Journal of Cancer (2010; 103: 693-700) publizierten Untersuchungen wurden allerdings an Patienten mit klinisch manifesten (und bereits vorbehandelten) Karzinomen durchgeführt, so dass die Ergebnisse nichts über den Wert des Tests für ein etwaiges Screening des Ovarialkarzinom aussagen, was eine wichtige Lücke in der Krebsfrüherkennung füllen würde.

Jetzt stellt das Team um Keller die Ergebnisse einer Nachfolgestudie vor, an der sich zahlreiche deutsche Zentren beteiligt haben. In 454 Blutproben wurde nach einem Profil für 14 Krankheiten gesucht. Darunter waren Krebserkrankungen von Pankreas, Prostata und Gastrointestinaltrakt, Nervenerkrankungen wie die multiple Sklerose und Lungenerkrankungen wie Bronchialkarzinom und COPD.

Die vom Heidelberger Biomarker Discovery Center ausgewerteten Daten zeigen, dass die einzelnen Erkrankungen tatsächlich anhand der Expression von 863 Micro-RNA unterschieden werden können. Bei einzelnen Erkrankungen betrug die Trefferquote über 99 Prozent, beim Ovarialkarzinom lag sie jenseits der 90 Prozent.

Nach einer anderen Angabe lassen sich Lungenkrebs und COPD zu fast 92 Prozent korrekt voneinander unterscheiden. Wiederum handelt es sich aber um die retrospektive Analyse manifester Erkrankung, aus der nicht unbedingt auf eine Eignung in der Labormedizin geschlossen werden kann.

Der nächste Schritt dürfte darin bestehen, die Profile der einzelnen Erkrankungen auf einige wenige MicroRNA herunterzubrechen, auch um die Kosten eines etwaigen Tests nicht ausufern zu lassen. Vorerst handelt es sich um ein Ergebnis der Grundlagenforschung. Ein Einsatz in der Klinik ist nicht absehbar.
Quelle: © rme/aerzteblatt.de

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Datum: 05.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen

Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen
Berlin; Das Bundesgesundheitsministerium plant konkrete Schritte, um in Arztpraxen gegen unbegründete und ungerechtfertigte Wartezeiten vorzugehen.

Geprüft wurden bislang dem Vernehmen nach mehrere Handlungsoptionen. Diskutiert wird aktuell über einen konkreten Änderungsvorschlag zum Entwurf für ein Versorgungsstrukturgesetz, der in Berlin kursiert.

Demnach soll der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) erweitert werden um die angemessene und zeitnahe Zurverfügungstellung der fachärztlichen Versorgung. Nach den Vorstellungen des Gesundheitsministeriums sollen mögliche Sanktionen bei Verstößen allerdings von der Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen geregelt werden.

Die Verhandlungspartner sollen zudem festlegen, welche Zeiten im Regelfall und im Ausnahmefall noch eine zeitnahe fachärztliche Versorgung darstellen, heißt es in dem Änderungsvorschlag. Die KVen können den Notdienst auch durch die Kooperationen und eine organisatorische Verknüpfung mit Krankenhäusern sicherstellen.
Quelle: aerzteblatt.de

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Datum: 03.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Ein Code gegen Arzneifälscher

Ein Code gegen Arzneifälscher
Gefälschte Arzneimittel haben in der legalen Vertriebskette nichts zu suchen. Ein Sicherheitscode soll künftig jede Packung eindeutig identifizierbar machen.

Von Anno Fricke

Schwer zu fälschen soll er sein, der DataMatrix-Code auf Arzneimittelpackungen.
BERLIN. Arzneimittelherstellern und Apothekern stehen Investitionen ins Haus. Die verlangt der Aufbau eines europäischen Schutzschildes gegen gefälschte Arzneimittel in den legalen Vertriebsketten.

Der deutsche Knoten im EU-weiten Sicherheitsnetz heißt securPharm.

In dieser Initiative haben sich die Verbände der Arzneimittelhersteller, der Pharmagroßhandel und die Apotheker zusammengeschlossen.

Testläufe zum Schutz vor Arzneifälschungen ab 2013
Sie soll in den kommenden Jahren eine im Juli veröffentlichte Richtlinie der Europäischen Union zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen umsetzen. Testläufe sind ab 2013 geplant.

Etwa ab 2016 soll das Sicherheitssystem arbeiten, schätzt der designierte Geschäftsführer von securPharm, Dr. Reinhard Hoferichter. Weitere Akteure sollen in den Aufbau des Systems eingebunden werden.

Und so soll es funktionieren: Arzneimittelpackungen erhalten einen Data-Matrix-Code, wie sie zum Beispiel die Deutsche Bahn auf ihren Tickets verwendet. Bevor er einem Kunden ein Medikament aushändigt, scannt der Apotheker den Code.

Damit löst er eine Abfrage in der Herstellerdatenbank aus. Ist die Seriennummer ordnungsgemäß, wird das vom System bestätigt. Eine unbekannte oder bereits von einer anderen Apotheke abgegebene Packungsnummer löst dagegen Alarm aus.

"Die Industrie wird keinen Zugang zu Patientendaten bekommen"
Der Datenschutz soll groß geschrieben werden: "Die Industrie wird keinen Zugang zu Patientendaten bekommen", sagte Hoferichter.

Es werde sich nicht zurückverfolgen lassen, welchen Weg eine Packung genommen habe und wo sie abgegeben worden sei.

Das System werde eine Eigenentwicklung von securPharm sein, kündigte Hoferichter an. Hersteller hätten mit Investitionen in sechsstelliger Höhe pro Fertigungsstraße zu rechnen.

Scanner für die DataMatrix-Codes und neue Apothekersoftware
In den Apotheken müssten Scanner für die DataMatrix-Codes und neue Apothekersoftware angeschafft werden. Er rechne im Schnitt mit Ausgaben von 1.500 Euro, sagte Dr. Peter Homann von der ABDA.

Die Kosten der Systementwicklung übernehmen die sechs Verbände (BAH, BPI, pro generika, vfa, Phagro und ABDA) zu gleichen Teilen.

Für die Aufteilung der Kosten im späteren Betrieb versprach Hoferichter eine "faire Lösung". Generika haben ein geringeres Fälschungsrisiko als patentgeschützte Arzneien.

Zuversichtliche Signale aus der Politik
Die Initiative ist früh am Start. Das eröffne die Möglichkeit, das System europaweit einzusetzen, sagte Hoferichter. Er räumte ein, dass securPharm eventuell an den für 2013 erwarteten technischen Anforderungen der EU vorbei entwickelt werde. Die Signale aus der Politik stimmten ihn jedoch zuversichtlich.

2010 haben die Apotheken 1,4 Milliarden Arzneimittelpackungen abgegeben. Die Polizei deckte neun Fälle auf, in denen gefälschte Arzneimittel in Verkehr gebracht werden sollten. Bei den meisten handelte es sich um illegale Reimporte in gefälschten Verpackungen.

Quelle: aerztezeitung
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/arzneimittelpolitik/article/668220/code-arzneifaelscher.html

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Datum: 02.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Schnarchen, viel Lärm um nichts?

Viel Lärm um nichts?
Von Armin Steffen und Boris Alexander Stuck
Schnarchen ist laut und lästig. Wenig bekannt ist, dass es eine gefährliche Schlafapnoe anzeigen kann. Dies muss ein Arzt vor der Therapie klären. Wie wirksam sind die Therapieoptionen von Schnarchschnuller bis zur Schlafchirurgie?

Schnarchgeräusche werden durch Vi­brationen der Schleimhäute bei erhöhtem Atemwegswiderstand im Schlaf erzeugt und können im gesamten oberen Atemweg entstehen. Vor allem bei verminderter Muskelspannung von Schlund und Zunge sowie an den Engstellen des oberen Atemwegs, zum Beispiel an Weichgaumen, Gaumenmandeln, Zungengrund oder Kehlkopfdeckel, kann es zum ungewollten Geräusch kommen (Abbildung 1). Da die Muskelspannung im Schlaf deutlich herabgesetzt ist, treten diese Vibrationen in aller Regel nur im Schlaf und nicht im Wachzustand auf. Allerdings kann das Geräusch an mehreren anatomischen Stellen zugleich entstehen; das macht es so individuell und die Behandlung so schwierig. Männer, übergewichtige und ältere Personen sind häufiger betroffen.
Schnarchen ist ein häufiges Problem mit einer Prävalenz von 28 bis 44 Prozent (6, 9). Aller­dings sind solche Angaben mit Vorsicht zu betrachten, da die jeweiligen Erhebungsmethoden mit Fremd- oder Eigenanamne­se und die unter­suchten Bevöl­kerungsgruppen kaum mitein­ander zu vergleichen sind. Zudem kann die Schnarchinten­sität von Nacht zu Nacht stark variieren. Letztlich ist nicht klar definiert, welche Atemgeräu­sche im Schlaf überhaupt als Schnarchen zu bezeichnen sind. Die Abgrenzung zwischen normaler Atmung, verstärkten Atemgeräuschen und Schnarchen ist fließend.

mehr unter:http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=39139

Quelle: pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 01.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Menschen auf der Warteliste für ein Organ

In Deutschland stehen 12 000 kranke Menschen auf der Warteliste für ein Organ. Und viele warten vergeblich: Im vergangenen Jahr wurden knapp 4900 Organe verpflanzt. Und eigentlich brauchen noch viel mehr Menschen als die in Wartelisten aufgenommenen Patienten ein neues Organ. So sind 63 000 Bundesbürger dialysepflichtig, und jedem Dritten würde eine Nierentransplantation medizinisch nutzen. Aber nur etwa 8000 Nierenkranke sind zur Transplantation angemeldet. Es gibt zu wenig Organe. Einer der Gründe: Nur 12 Prozent der Menschen in Deutschland haben einen Organspendeausweis. Viele Menschen haben nach wie vor Vorbehalte, fürchten etwa, als potenzielle Organspender auf Intensivstationen nicht richtig behandelt zu werden.

Um auf Organspende aufmerksam zu machen und Vorbehalte zu entkräften, hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) die bisher größte Info-Kampagne zu Organspende gestartet. Dazu gehören Großflächenplakate, die in 17 Städten zu sehen sein werden. Motto: Dieser Moment ist ein Geschenk.

Die Ärzte Zeitung gibt Auskunft über Organspende auf ihrere Homepage mit Informationen für Interessierte. Auch verfügbar der Organspendeausweise in deutsch und türkisch zum Downloaden.

Quelle: Ärzte Zeitung
Datum: 31.08.2011 - Kategorie: Allgemeines

Verkehrsabgase – ein Risikofaktor

Verkehrsabgase – ein Risikofaktor für Lungentransplantierte?
In einer Untersuchung mit über 280 Lungentransplantierten fanden belgische Forscher einen Zusammenhang zwischen der Nähe des Wohnorts zu einer Hauptverkehrsstraße und dem Risiko einer chronischen Abstoßungsreaktion.
Als gesund gelten verkehrsbedingte Schadstoffbelastungen generell nicht. Für Lungentransplantierte könnten sie aber eine unter Umständen eine größere Gefahr darstellen. Wie eine Studie belgischer Wissenschaftler ergab, entwickeln Patienten nach einer Lungentransplantation doppelt so häufig ein Bronchiolitis obliterans- Syndrom (BOS), wenn sie in der näheren Umgebung eine viel befahrenen Straße wohnen. Und auch ihre Sterbewahrscheinlichkeit war verdoppelt.
Das Bronchiolitis obliterans-Syndrom (BOS) gilt als das klinische Äquivalent einer chronischen Abstoßungsreaktion. Es geht mit einer Entzündung und Verengung der kleinen Atemwege einher und tritt bei jedem zweiten Lungentransplantierten in den ersten fünf Jahren nach der Organübertragung auf. Ein Forscherteam um Bart Vanaudenaerde von der Katholieke Universiteit Leuven hat jetzt an 281 Patienten untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen dem BOS und der verkehrsbedingten Schadstoffbelastung besteht. Ergebnis: Bei den Studienteilnehmern, die 170 Meter oder weniger von einer viel befahrenen Straße entfernt wohnten, war - verglichen mit denen, die weiter entfernt lebten - das Risiko eines BOS um den Faktor 2,06 erhöht. Basierend auf diesen Zahlen schätzt Vanaudenaerde, dass rein rechnerisch eines von vier Bronchiolitis obliterans-Syndromen nach Lungentransplantation auf die Wohnortnähe zu einer Hauptverkehrstraße zurückzuführen sind.
Die vorliegende Studie ist eine erste Beobachtung dieser Art, der Forscher verweist daher explizit darauf, dass die Resultate in anderen Studien noch bestätigt werden müssen. Demnach sollten Lungentransplantierte daraus keinesfalls voreilige Schlussfolgerungen ziehen, auch Maßnahmen zu einem Wohnortwechsel wären sicher nicht gerechtfertigt.

Quelle:
Nawrot, T.S. et al.: The impact of traffic air pollution on bronchiolitis obliterans syndrome and mortality after lung transplantation.
Datum: 30.08.2011 - Kategorie: Allgemeines

Lungenhochdruck bedeutet auch Umbau des Gewebes

Lungenhochdruck bedeutet auch Umbau des Gewebes
Bei pulmonal-arterieller Hypertonie hat es beträchtliche Fortschritte in der Therapie gegeben.

Atemnot beim Treppensteigen: Das kann Zeichen einer PAH sein.

Ist die Lunge chronisch krank, kann sie ganz schön unter Druck geraten, was wiederum den Verlauf der Lungenerkrankung selbst verschlechtert. Was die Therapie angeht, sind bisher nur Patienten mit pulmonalarterieller Hypertonie (PAH) - als einer der Unterformen des Lungenhochdrucks - gut zu behandeln.

"Hauptgrund für pulmonale Hypertonie und Cor pulmonale ist eine obstruktive Lungenerkrankung, meist eine COPD", schreibt Privatdozent Georg-Christian Funk vom Wagner Spital in Wien in "Der Pneumologe" (2011; 8: 113). Mittlerweile werde die traditionelle pathophysiologische Vorstellung der Hypoxämie als Hauptursache für die pulmonale Hypertonie bei chronischen Lungenerkrankungen zunehmend abgelöst.

Im Vordergrund stünden jetzt vielmehr die pathologischen Umbauprozesse der pulmonalen Gefäße, so Funk weiter. Die exakte Prävalenz einer pulmonalen Hypertonie bei Patienten mit COPD ist unklar, da Ergebnisse systematischer invasiver Messungen des Pulmonalisdrucks bei den verschiedenen COPD-Stadien fehlen.

Viele Patienten mit COPD entwickeln am Beginn der Erkrankung eine pulmonale Hypertonie lediglich unter Belastung. Das gilt für knapp 60 Prozent der Patienten mit einer mittelschweren bis schweren COPD — also einem mittleren Einsekundenvolumen (FEV1). von 45 Prozent des Sollwerts - und normalem Pulmonalisdruck in Ruhe.

Die Symptome der pulmonalen Hypertonie sind unspezifisch. Im Vordergrund stehen Belastungsdyspnoe, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Thoraxschmerzen, Synkopen, Ödeme und eine Zunahme des Bauchumfangs.

Bei der körperlichen Untersuchung gehören zu den Befunden sicht- und tastbare linksparasternale Pulsationen, eine akzentuierte Pulmonaliskomponente des II. Herztons, ein systolisches Strömungsgeräusch links parasternal bei Trikuspidalinsuffizienz und ein Diastolikum bei Pulmonalklappeninsuffizienz.

Während die Echokardiografie die entscheidende Methode zum Screening hinsichtlich pulmonaler Hypertonie bei chronischen Lungenerkrankungen sei, sollte die Diagnose bei entsprechender therapeutischer Konsequenz mit einem Rechtsherzkatheter gesichert werden. Eine pulmonale Hypertonie liegt ab einem pulmonal-arteriellen Mitteldruck von 25 mmHg vor.

Der Mittelwert beträgt 14,3 mmHg, die Obergrenze 20 mmHg. Der Graubereich ist nicht ausreichend definiert. Bei Patienten mit einer neu diagnostizierten pulmonalen Hypertonie sollten zur Abklärung einer möglichen zugrunde liegenden chronischen Lungenerkrankung eine Spirometrie mit Bodyplethysmografie, eine Blutgasanalyse in Ruhe und unter Belastung und eine CT erfolgen, rät der Pneumologe aus Österreich.

Die Therapie von Patienten mit PAH habe in den vergangenen Jahren beträchtliche Fortschritte gemacht. Intravenös, subkutan, oral und inhalativ applizierbare Prostazykline, oral verfügbare Endothelin-Rezeptorantagonisten, Phosphodiesterase-5Inhibitoren und der Einsatz entsprechender Kombitherapien haben Überlebensrate und Lebensqualität von Patienten mit PAH deutlich verbessert.

Diese Neuentwicklungen kamen Patienten mit respiratorischen Krankheiten und pulmonaler Hypertonie bislang nicht zugute. Zudem werde die pulmonale Hypertonie meist nur als Begleiterscheinung einer fortgeschrittenen Lungenerkrankung angesehen. Als sinnvolle pharmakologische Therapie bei für Patienten mit PH und chronischer Lungenerkrankung nennt Funk die Langzeitsauerstofftherapie. Besonders bei Patienten mit COPD verbessere dies die Prognose nachweislich.

Eingeteilt wird die PH in fünf Klassen nach der Dana-Point-Klassifikation: Zur Klasse 1 mit der eigenen Bezeichnung pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) gehören die idiopathische PAH (IPAH), die hereditäre PAH und die durch Medikamente oder Toxine verursachte PAH in Kombination mit Bindegewebserkrankungen, angeborenen Herzfehlern oder HIV-Infektion.
Von Michael Hubert

Quelle: aerztezeitung.de
Datum: 29.08.2011 - Kategorie: Allgemeines

Bei Vitamin-D-Mangel häufiger Asthma

Bei Vitamin-D-Mangel häufiger Asthma
SUBIACO (ikr). Kinder und Jugendliche mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel haben ein erhöhtes Risiko für Atopien und Asthma. Australische Forscher haben die Serum-Vitamin-D-Spiegel von 989 6-Jährigen und 1380 14-Jährigen analysiert.

689 Kinder wurden in beiden Altersstufen untersucht (ERJ 2011; online 12. Mai). Dabei stellte sich heraus: Bei Kindern, besonders Knaben mit Vitamin-D-Mangel im Alter von 6 oder 14 Jahren war das Risiko für Atopien und bronchiale Hyperreagibilität erhöht.

Und ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Alter von 6 Jahren war ein Prädiktor für Atopien und Asthma mit 14 Jahren.

Quelle: Ärzte Zeitung, 25.08.2011
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