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Aktuelle Nachrichten:

Datum: 17.10.2011 - Kategorie: COPD

COPD besser verstehen und behandeln

Im Rahmen des Verbundprojekts "Cosyconet" erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland die Lungenkrankheit COPD. Die landesweit erste große Längsschnittstudie mit rund 3.000 Patienten liefert künftig wichtige Daten für die Ursachen- und Therapieforschung.

Link: Forschung für unsere Gesundheit
Datum: 17.10.2011 - Kategorie: COPD

Viele COPD-Kranke haben pulmonale Hypertonie

(MUC / eb). Es lohnt sich möglicherweise, bei Patienten mit COPD öfter eine Echokardiographie durchzuführen und nach einer pulmonalen Hypertonie zu fahnden.

Link: Ärztezeitung
Datum: 14.10.2011 - Kategorie: COPD

Am besten regelmäßig zum Lungenfunktionstest!

Lungenkrankheiten entwickeln sich rapide zur weltweit dritthäufigsten Todesursache. Viele von ihnen werden allerdings nicht oder zu spät erkannt. Umso wichtiger sind regelmäßige Lungenfunktionsprüfungen (Spirometrie), um Erkrankungen der Lunge so früh wie möglich zu erkennen und behandeln zu können. Darauf macht die European Respiratory Society (ERS) anlässlich des Welt-Spirometrie-Tages am 14. Oktober aufmerksam.

Link: Lungenärzte im Netz
Datum: 12.10.2011 - Kategorie: COPD

Mehr zum genetischen Einfluss auf die Lungenfunktion

Ein internationales Forscherteam hat sechzehn Genvarianten im menschlichen Genom identifiziert, die direkten Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit der menschlichen Lunge (Lungenfunktion) zu haben scheinen. Damit könnten Ursachen für Lungenerkrankungen wie der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) künftig auch aus molekularer Sicht besser aufgeklärt werden, was wiederum neue Präventionsstrategien und Therapien befördern dürfte.

Link: Lungenärzte im Netz
Datum: 10.10.2011 - Kategorie: COPD

European Respiratory Society (ERS) verleiht COPD-Forschungspreis

Die European Respiratory Society (ERS) verkündete heute im Rahmen einer offiziellen Verleihungszeremonie die Gewinnerin des diesjährigen COPD- Forschungspreises: Dr. Hendrika Marike Boezen, Professorin für Epidemiologie an der Universität Groningen in den Niederlanden.

Link: journalMED
Datum: 05.10.2011 - Kategorie: COPD

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen

Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern!

Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem; zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen.

Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in 55% häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22%. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht:

Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust.
Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines Exazerbations-Phänotyps stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im Klinikarzt.

Exazerbationen vermeiden senkt die Mortalität
Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen.

Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie.

Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren
Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindes­tens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17%. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup.

Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt

Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen.

Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens.

AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen

Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30%, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorge­stellte Studien belegen einen güns­ti­gen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchi­tiskranken.

Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren
Weitere neue nicht medikamen­tö­se Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beat­mungstherapie sowie die chirurgi­schen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert.

Quelle:medical-tribune.de / von Dr. Carola Gessner

Link: Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Datum: 13.09.2011 - Kategorie: COPD

Exazerationen verhindern heißt die Devise bei der COPD

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Von: Dr. Carola Gessner

Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern!

Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem ; zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen.

Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22%. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht:

Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust.
Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines ;Exazerbations-Phänotyps; stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im Klinikarzt.

Exazerbationen vermeiden senktdie Mortalität
Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen.

Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie.

Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren
Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindes­tens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17%. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup.

Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt

Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen.

Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens.

AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen

Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30%, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorge­stellte Studien belegen einen güns­ti­gen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchi­tiskranken.

Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren
Weitere neue nicht medikamen­tö­se Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beat­mungstherapie sowie die chirurgi­schen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert.

Quelle:MEDICALE-Tribune

Link: Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Datum: 09.09.2011 - Kategorie: COPD

COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten

COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten
London (dapd). Jeder vierte Mensch wird im Laufe seines Lebens die schwere, unheilbare Lungenkrankheit COPD entwickeln. Das haben kanadische Forscher in einer ersten umfassenden Risikoabschätzung für diese Erkrankung herausgefunden. Das Erkrankungsrisiko ähnele damit dem von Diabetes und Asthma und sei dreimal so hoch wie das eines Herzinfarkts, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin «The Lancet». (Lancet 2011; 378: 991-96)

Die durch Rauchen oder Umweltschadstoffe ausgelöste Lungenerkrankung ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO heute die vierthäufigste Todesursache weltweit. «Obwohl COPD eine der tödlichsten, häufigsten und teuersten chronischen Krankheiten weltweit ist, gab es bisher keine Zahlen darüber, wie hoch das Erkrankungsrisiko in der breiten Bevölkerung ist», sagen die Wissenschaftler.

Für ihre Studie werteten die Forscher die Gesundheitsdaten von 13 Millionen Einwohnern der kanadischen Provinz Ontario aus. Dabei habe sich gezeigt, dass eine heute 35-jährige Frau im Laufe ihres Lebens mit dreifach höherer Wahrscheinlichkeit an COPD erkranken werde als an Brustkrebs, berichten Erstautorin Andrea Gershon von der University of Toronto und ihre Kollegen. Bei Männern liege das Risiko dreifach höher als für Prostatakrebs.

«Trotzdem scheint die breite Öffentlichkeit noch immer kaum etwas über COPD und seine gesundheitliche Bedeutung zu wissen», sagen die Forscher. Sie hoffen, dass ihre neuen Erkenntnisse nun mehr Aufmerksamkeit für diese Krankheit wecken. Sie könnten aber auch dazu beitragen, künftig mehr finanzielle Förderung sowohl für die Behandlung und Betreuung der Betroffenen, als auch für die weitere Forschung zu erhalten, hoffen die Wissenschaftler.

Mehr als nur «Raucherlunge»
Lange Zeit als «Raucherlunge» abgetan, gilt die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD heute als eine der schwerwiegendsten Krankheiten weltweit. 8 bis 20 Prozent aller über 40-jährigen sind laut WHO bereits davon betroffen. Bis zum Jahr 2030 könne COPD sogar zur dritthäufigsten Todesursache nach Herzkrankheiten und Schlaganfällen werden, heißt es. Sie sei schon jetzt eine der führenden Ursachen für Krankenhausaufenthalte und habe einen großen Anteil an den Kosten der nationalen Gesundheitssysteme.

Hauptsymptome der COPD sind Auswurf, Husten und Atemnot. Wird das Fortschreiten der Krankheit nicht gebremst, können schwere Entzündungen und Veränderungen an den Lungenbläschen zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und letztlich zum Tode führen. Heilbar ist COPD bisher nicht.

Krankheitsgeschichte über 14 Jahre verfolgt
Gershon und ihre Kollegen analysierten Gesundheitsdaten von 13 Millionen Menschen im Alter zwischen 35 und 80 Jahren, die von der staatlichen Krankenversicherung der kanadischen Provinz Ontario erfasst waren. Beginnend mit dem Jahr 1996 untersuchten die Forscher, wie viele Personen in den folgenden 14 Jahren COPD bekamen, aber auch, welche anderen Krankheiten im Untersuchungszeitraum auftraten. Aus der Häufigkeit, mit der COPD in verschiedenen Altersklassen neu auftrat, ermittelten die Forscher das Risiko für eine Person, im Laufe ihres Lebens diese Krankheit zu bekommen.

Die Wissenschaftler kamen auf ein Gesamtrisiko für COPD von 27,6 Prozent, das entspricht mehr als einem Viertel aller Personen. Männer seien etwas stärker betroffen als Frauen, sagen die Forscher. Zudem steige das Risiko exponentiell mit dem Alter. Als weitere, die Krankheit fördernde Faktoren hätten sich ein niedriger sozio-ökonomischer Status und das Leben in der Stadt erwiesen.

Link: COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten
Datum: 03.09.2011 - Kategorie: COPD

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Von: Dr. Carola Gessner

Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern!

Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem – zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen.

Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in 55 % häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22 %. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht:

Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust.
Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines „Exazerbations-Phänotyps“ stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im „Klinikarzt“.

Exazerbationen vermeiden senktdie Mortalität
Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, „alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen“.

Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie.

Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren
Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindes­tens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17 %. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup.

Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt

Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300 µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18 µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen.

Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens.

AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen

Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30 %, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorge­stellte Studien belegen einen güns­ti­gen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchi­tiskranken.

Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren
Weitere neue nicht medikamen­tö­se Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beat­mungstherapie sowie die chirurgi­schen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert.

Quelle: http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/mit-neuen-therapien-gegen-die-copd-kaempfen.html?no_cache=1

Link: Mit-neuen-therapien-gegen-die-copd-kaempfen
Datum: 24.08.2011 - Kategorie: COPD

COPD: T-Zellen außer Kontrolle

COPD: T-Zellen außer Kontrolle
Eine hohe Staubbelastung oder Zigarettenrauch galten bisher als Ursache der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Doch es wird deutlich, dass spezielle Immunzellen das Lungengewebe der Patienten angreifen und das Fortschreiten der Krankheit beschleunigen.
Husten, vermehrter Auswurf und Atemnot bei Belastung sind die wichtigsten Anfangssymptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es bei den Betroffenen zu einer Verengung der Bronchien und einer immer weiter fortschreitenden Schädigung des Lungengewebes. Dabei können sich die Lungenbläschen irreversibel überblähen und ein Emphysem entsteht. Die Krankheit, an der in Deutschland bis zu fünf Millionen Menschen leiden, ist eine der häufigsten Todesursachen und bisher besteht keine Möglichkeit, sie dauerhaft zu heilen.
Mittlerweile mehren sich die Hinweise, dass außer Kontrolle geratene Zellen des Immunsystems dafür verantwortlich sind, dass sich das Lungengewebe dauerhaft entzündet und die COPD ihren letztendlich tödlichen Verlauf nimmt. In einer aktuellen Studie gelang es Forschern am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, die Rolle der zytotoxischen T-Zellen in diesem Prozess genauer zu beschreiben. Wie die Wissenschaftler um Privatdozentin Dunja Bruder im Journal of Immunology mitteilen, scheint es mehrere Mechanismen zu geben, die die zerstörerischen Immunzellen in Schach halten könnten.
Präsentation der Antigene aktiviert Immunzellen
„Rauchen oder eine starke Staubbelastung sind der erste Schritt, um ein entzündliches Umfeld in den Lungenbläschen zu schaffen, sagt Bruder. „Wenn die Entzündung fortschreitet, sterben immer mehr der beschädigten Zellen ab und setzen Antigene frei.“ Diese Antigene würden, so die Wissenschaftlerin, von speziellen Immunzellen eingefangen und in die benachbarten Lymphknoten transportiert. Dort kann die Präsentation der Antigene dazu führen, dass zytotoxische T-Zellen aktiviert werden und nach ihrer Vermehrung dann irrtümlicherweise das körpereigene Lungengewebe angreifen. Dieser Prozess, so Bruder, sei typisch für Autoimmunerkrankungen und laufe unabhängig von der Schadstoffexposition weiter ab.

Um das Verhalten der zytotoxischen T-Zellen genauer zu verstehen und in das fehlgeleitete Immunsystem eingreifen zu können, simulierten Bruder und ihre Mitarbeiter das Geschehen in Mäusen. Die genetisch veränderten Tiere tragen einen Baustein des Grippevirus auf der Oberfläche der Lungenbläschen. Zusätzlich besitzen sie zytotoxische T-Zellen, die das Virusmolekül spezifisch erkennen und die Lungenzellen angreifen. „Schon kurz nach der Geburt entwickelten die Tiere eine heftige Lungenentzündung, die durch diese Immunzellen ausgelöst wird“, berichtet Bruder. „Ihre Lungenfunktion war deutlich beeinträchtigt.“ Allerdings stabilisierte sich die Entzündung nach drei Wochen und der Zustand der Mäuse verschlechterte sich nicht weiter.
Nur wenige Immunzellen greifen Lungengewebe an.
Aus den entzündeten Lungen isolierten die Forscher die zytotoxischen T-Zellen, um sie im Labor zu untersuchen. Das Ergebnis überraschte das Team um Bruder: Viele dieser Immunzellen im entzündeten Gewebe sind gar nicht an der Zerstörung der Lungenzellen beteiligt. „Es befinden sich kaum noch neu aktivierte zytotoxische T-Zellen im entzündeten Gewebe“, so die Wissenschaftlerin. Nur wenige Zellen haben eine Reaktion gezeigt – dafür aber umso heftiger und mit fatalen Folgen für das Lungengewebe. Bruder: „Solange das Immunsystem nach der Geburt noch nicht ausgreift ist, findet eine massive Rekrutierung von zytotoxischen T-Zellen statt.“ Dann stelle sich ein Gleichgewicht ein.

Welcher Kontrollmechanismus die fälschlich aktivierten Immunzellen zurückdrängt, ist noch unklar. Der Verdacht, dass regulatorische T-Zellen dafür verantwortlich sein könnten, bestätigte sich nur teilweise. Normalerweise haben diese Zellen die Aufgabe, andere übermäßig aktive Immunzellen Einhalt zu gebieten. „Wenn diese Kontrolle ausfällt, kann es passieren, dass das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen vorgeht und Autoimmunkrankheiten die Folge sind“, erklärt Bruder.

Infektionskrankheiten verschlimmern COPD
Zurzeit versuchen die Braunschweiger Forscher herauszufinden, welcher zusätzliche Mechanismus die Aktivierung weiterer zytotoxischer T-Zellen verhindert. Außerdem wollen sie untersuchen, welchen Einfluss Infektionskrankheiten auf das entzündete Lungengewebe ausüben. „Atemwegsinfektionen führen bei COPD-Patienten oft zu einer deutlichen Verschlechterung der Erkrankung“, sagt die Wissenschaftlerin. Auch wenn die Forscher mit ihren Experimenten schon einigen molekularen Details der Immunaktivierung auf die Schliche gekommen sind, sollte man nach Ansicht von Bruder die mit Mäusen erzielten Ergebnisse nicht eins zu eins auf COPD-Patienten übertragen: „Wir wissen noch nicht, wie groß der Anteil der zytotoxischen T-Zellen bei den Patienten ist. Außerdem findet bei diesen im Gegensatz zu den Mäusen eine permanente Aktivierung der Immunzellen statt, da sie sich immer wieder den toxischen Substanzen aussetzen.“

Andere Experten wie Professor Jan Buer, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Essen, überzeugt der tierexperimentelle Ansatz der Braunschweiger Arbeitsgruppe: „Es ist ein gutes Modell, um die Aktivierung der zytotoxischen T-Zellen zu untersuchen und wie man diese regulieren könnte“, sagt Buer. „Mit Hilfe solcher speziell gezüchteten Mäuse lassen sich neue Strategien zur Bekämpfung der COPD erproben.“ Denn je besser man die dieser Krankheit zugrunde liegenden Mechanismen verstehe, findet Buer, desto gezielter könne man in das Immunsystem der Patienten eingreifen und das zerstörerische Wirken der zytotoxischen T-Zellen unterdrücken.
von Dr. Thorsten Braun

Link: COPD: T-Zellen außer Kontrolle
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