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Aktuelle Meldungen (Archiv)

Datum: 31.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Grippe: Erstmals Impfung durch die Nase

Grippe: Erstmals Impfung durch die Nase

Ab September 2012 steht mit Fluenz® Nasenspray ein nasaler Influenza-Impfstoff für Kinder zur Verfügung. Hersteller Astra-Zeneca hatte bereits Anfang 2011 von der Europäischen Kommission die Zulassung erhalten. Zur Grippesaison 2012/2013 wird die Vakzine nun in Deutschland eingeführt. Sie ist zugelassen zur Prävention der saisonalen Influenza bei Kindern im Alter von 24 Monaten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. In den USA ist der nasale Impfstoff bereits seit 2003 zugelassen und wird unter dem Markennamen FluMist® zur Grippeprophylaxe bei Erwachsenen und Kinder eingesetzt.

Fluenz ist ein attenuierter Lebendimpfstoff, der das Immunsystem nachhaltiger aktiviert als Todimpfstoffe. Er enthält die zur diesjährigen Grippesaison empfohlenen Influenzastämme A/California/7/2009 (H1N1), A/Victoria/361/2011 (H3N2) und B/Wisconsin/1/2010. Laut Astra-Zeneca ist die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs in mehr als 70 Studien mit mehr als 40.000 Kindern und Jugendlichen nachgewiesen worden.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt in einer bereits im Juli veröffentlichten Stellungnahme die Verwendung des nasalen Impfstoffs. Einige der derzeitigen Rabattverträge verhinderten jedoch den bundesweiten Einsatz bei gesetzlich versicherten Kindern. Dabei sei die neue nasale Lebendimpfung besser wirksam als die zu spritzenden Totimpfstoffe. «Es ist skandalös und im Interesse des Kindeswohl nicht akzeptabel, dass die gesetzlichen Krankenkassen uns Kinder- und Jugendärzten mit dem Ziel der Kosteneinsparung für Kinder und Jugendliche weniger geeignete Grippeimpfstoffe im Rahmen von Rabattverträgen vorschreiben», kritisierte BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in Studien waren eine verstopfte Nase oder Rhinorrhö. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, die eine Salicylat-Therapie erhalten, ist der neue Impfstoff kontraindiziert. Denn Salicylate und eine Wildtyp-Influenza-Infektion wurden mit dem Reye-Syndrom in Verbindung gebracht.

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 30.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Antibiotika gegen Lungenkrankheit

Antibiotika gegen Lungenkrankheit

Die Antibiotika Azithromycin und Ciprofloxacin könnten die Beschwerden von Patienten mit Bronchiektasen lindern. Während zum Gebrauch des ersten Antibiotikums jetzt Studiendaten veröffentlicht wurden (doi: 10.1016/S0140-6736(12)60953-2), startet Bayer ein Studienprogramm mit Ciprofloxacin. Bronchiektasen sind dauerhafte zylindrische, sackförmige oder variköse Erweiterungen der Bronchien.
Die Betroffenen leiden unter anderem unter chronischem Husten mit einem spezifischen Auswurf und Atemnot. Bronchiektasen können angeboren oder erworben sein, zum Beispiel infolge einer chronischen Bronchitis oder Infektionen wie Keuchhusten sowie bei gutartigen Tumoren. Es treten immer wieder Infektionen auf, die den Zustand der Bronchien verschlimmern können. In einer Studie am Auckland’s Middlemore Hospital untersuchten Forscher um Dr. Conroy Wong den Einfluss des Antibiotikums Azithromycin auf den Krankheitsverlauf an 141 Patienten, deren Bronchiektasen nicht durch Mukoviszidose bedingt waren. Azithromycin soll auch antiinflammatorisch wirken.

Die Probanden erhielten dreimal wöchentlich 500 mg Azithromycin oder Placebo über sechs Monate. In der Verumgruppe waren 42 Exazerbationen aufgetreten im Vergleich zu 103 Verschlechterungen in der Kontrollgruppe, schreiben die Forscher im Fachjournal »Lancet«. Das entspricht einer relativen Verbesserung um 62 Prozent. Die Zeit bis zum Auftreten der ersten Exazerbation verlängerte sich.



Bayer Healthcare hat jetzt ein Phase-III-Programm gestartet, bei dem Patienten mit nicht durch Mukoviszidose bedingten Bronchiektasen Ciprofloxacin erhalten. Die Infektionsschübe sollen vermindert und die Lebensqualität verbessert werden. Dabei wird das Antibiotikum in einer speziellen Formulierung als Trockenpulverinhalation in einer Intervall-Dauertherapie appliziert. Grundlage ist ein Inhalator, der die PulmoSphere™-Technologie von Novartis nutzt. Dabei werden nach Herstellerangaben sehr leichte, poröse Ciprofloxacin-Partikel in einem emulsionsbasierten Sprühtrocknungsprozess hergestellt. Die Teilchen sind weniger als 5 Mikrometer groß.

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 29.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Bronchiektasen: Antibiotika gegen Lungenkrankheit

Bronchiektasen: Antibiotika gegen Lungenkrankheit

Die Antibiotika Azithromycin und Ciprofloxacin könnten die Beschwerden von Patienten mit Bronchiektasen lindern. Während zum Gebrauch des ersten Antibiotikums jetzt Studiendaten veröffentlicht wurden, startet das Pharmaunternehmen Bayer ein Studienprogramm mit Ciprofloxacin. Bronchiektasen sind dauerhafte zylindrische, sackförmige oder variköse Erweiterungen der Bronchien. Die Betroffenen leiden unter anderem unter chronischem Husten mit einem spezifischen Auswurf und Atemnot. Bronchiektasen können angeboren oder erworben sein, zum Beispiel infolge einer chronischen Bronchitis oder Infektionen wie Keuchhusten sowie bei gutartigen Tumoren. Es treten immer wieder Infektionen auf, die den Zustand der Bronchien verschlimmern können. «Bei mehr als 60 Prozent der Erwachsenen mit stabilen Bronchiektasen sind die Atemwege mit Bakterien besiedelt, meist mit Vertretern der Stämme Haemophilus influenzae und Pseudomonas aeruginosa», schreibt Bayer in einer Pressemitteilung. Bislang gibt es kaum evidenzbasierte Therapieoptionen. Nach Schätzungen ist einer von 1000 Erwachsenen betroffen; Tendenz steigend.

In einer neuseeländischen Studie am Auckland’s Middlemore Hospital untersuchten Forscher um Dr. Conroy Wong den Einfluss des Antibiotikums Azithromycin auf den Krankheitsverlauf an 141 Patienten, deren Bronchiektasen nicht durch Mukoviszidose bedingt waren. Azithromycin soll auch antiinflammatorisch wirken. Die Probanden erhielten dreimal wöchentlich 500 mg Azithromycin oder Placebo über sechs Monate. In der Verumgruppe waren 42 Exazerbationen aufgetreten im Vergleich zu 103 Verschlechterungen in der Kontrollgruppe, schreiben die Forscher im Fachjournal «Lancet». Das entspricht einer relativen Verbesserung um 62 Prozent. Die Zeit bis zum Auftreten der ersten Exazerbation verlängerte sich.

Bayer Healthcare hat jetzt ein Phase-III-Programm gestartet, bei dem Patienten mit nicht durch Mukoviszidose bedingten Bronchiektasen Ciprofloxacin erhalten. Die Infektionsschübe sollen vermindert und die Lebensqualität verbessert werden. Dabei wird das Antibiotikum in einer speziellen Formulierung als Trockenpulverinhalation in einer Intervall-Dauertherapie appliziert. Grundlage ist ein Inhalator, der die PulmoSphere™-Technologie von Novartis nutzt. Dabei werden nach Herstellerangaben sehr leichte, poröse Ciprofloxacin-Partikel in einem emulsionsbasierten Sprühtrocknungsprozess hergestellt. Die Teilchen sind weniger als 5 Mikrometer groß. (db)


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Datum: 28.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Chronischer Husten: Gabapentin verschafft Linderung

Chronischer Husten: Gabapentin verschafft Linderung

Das Antiepileptikum Gabapentin kann die Häufigkeit und Schwere eines chronischen Hustens mildern und damit die Lebensqualität der Patienten verbessern. Dies zeigt eine kleine Studie in Australien, die im Fachjournal Lancet veröffentlicht wurde.

Einbezogen waren 62 Patienten mit chronischem, therapierefraktärem Husten, die keine aktive Atemwegserkrankung und keinen Infekt hatten, nicht rauchten und keinen ACE-Hemmer einnahmen. Alle litten seit mindestens acht Wochen an Husten. In der randomisierten doppelblinden Studie erhielten sie entweder peroral Gabapentin (maximale Tagesdosis 1800 mg) oder Placebo für zehn Wochen. Primärer Endpunkt war die Veränderung der hustenspezifischen Lebensqualität nach acht Wochen, die mit einem validierten Fragebogen erfasst wurde. 52 Patienten beendeten die Studie.

Das Antiepileptikum verbesserte die Lebensqualität, Häufigkeit und Schwere des Hustens deutlich stärker als Placebo, stellten die Autoren um Nicole Ryan von der Universität von Newcastle, Australien, fest. Bei signifikant mehr Patienten in der Gabapentin- als in der Placebogruppe verbesserte sich das Leiden klinisch spürbar (74 versus 46 Prozent). Nach Therapieende verschwanden die positiven Effekte. Knapp ein Drittel der Patienten berichtete unter Gabapentin über Nebenwirkungen, meist Übelkeit und Fatigue.

Die Forscher vermuten, dass eine zentrale Sensibilisierung ein Grund ist für chronischen Husten, der ohne adäquaten Auslöser entsteht. Die positiven Effekte des Arzneistoffs in der Studie unterstützen diese These, denn bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen wird der Neuromodulator Gabapentin ebenfalls mit Erfolg eingesetzt. Auch Erkrankungen wie neuropathischer Schmerz oder Hyperalgesie werden mit einer zentralen Überempfindlichkeit in Zusammenhang gebracht. (bmg)

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Datum: 27.08.2012 - Kategorie: Rauchen

Vom Rauchverbot profitieren vor allem die Nichtraucher

Vom Rauchverbot profitieren vor allem die Nichtraucher

Das Nichtraucherschutzgesetz wird seinem Namen gerecht: Vor allem bei Nichtrauchern scheint es zumindest partiell zur Senkung des Infarktrisikos beizutragen.
MÜNCHEN (ob). Das Nichtraucherschutzgesetz (NRSG) von 2007 hat das Rauchen in öffentlichen Gebäuden und in der Gastronomie bis auf wenige Ausnahmen verboten. Der Jahresbericht des Deutschen Krebsforschungszentrums hat aber kürzlich gezeigt, dass die Kontrollen in einigen Bundesländern wohl strenger werden müssen.

Schlusslicht beim Nichtraucherschutz ist demnach das kleinste Bundesland Bremen, wo Nichtraucher am schlechtesten vor ihren qualmenden Mitbürgern geschützt sind.

Dennoch scheint das Gesetz auch in Bremen Wirkung zu zeigen. Dafür sprechen Daten , die die Arbeitsgruppe um Professor Rainer Hambrecht am Klinikum Links der Weser jetzt beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) vorgestellt hat.

Grundlage ihrer Analyse bildete das Bremer STEMI-Register, in dem seit 2006 die Daten aller Patienten mit ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) in Bremen und Umgebung erfasst werden. Zwischen 2006 und 2010 wurden insgesamt 3549 Patienten mit STEMI am Herzzentrum Bremen medizinisch versorgt.

Die Analyse der gemittelten Zahl von monatlichen STEMI-Einweisungen ergab eine Abnahme von 65 STEMIs pro Monat im Jahr 2006 auf 55 STEMIs im Jahr 2010 - ein Rückgang um 16 Prozent. Als die Untersucher die Zeiträume vor und nach Inkrafttreten des NRSG verglichen, resultierte ebenfalls ein STEMI-Rückgang um 16 Prozent.

Bei STEMI-Patienten, die zum Zeitpunkt der Einweisung aktive Raucher waren, war keine Abnahme, sondern eine leichte Zunahme monatlicher STEMI-Aufnahmen zu verzeichnen.

In der Gruppe der Nichtraucher gab es dagegen einen signifikanten Rückgang um 26 Prozent, der bei relativ jungen STEMI-Patienten (unter 65 Jahre) besonders ausgeprägt war (minus 32 Prozent).

Nach Ansicht der Bremer Mediziner lassen diese Ergebnisse vermuten, dass das NRSG insbesondere Nichtraucher vor den schädlichen Folgen des Passivrauchens schützt.

Quelle und mehr: http://www.aerztezeitung.de

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Datum: 25.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Klinikstatistik: Mehr Patienten in weniger Tagen

Klinikstatistik: Mehr Patienten in weniger Tagen

In den deutschen Krankenhäusern werden immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit behandelt – und das immer häufiger in privaten Kliniken. Am Freitag legte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die vorläufige Krankenhausstatistik für 2011 vor. Sie zeigt auch, dass im Krankenhaus immer mehr Menschen Arbeit finden.

18,3 Millionen Patienten wurden im vergangenen Jahr in deutschen Krankenhäusern stationär behandelt; 300.000 Fälle mehr als 2010 (plus 1,6 Prozent). Im Durchschnitt blieb ein Kranker 7,7 Tage in der Klinik. Im Jahr 2010 waren es 7,9 Tage.

2041 Krankenhäuser gab es 2011 im Land, sie hatten zusammen knapp 502.000 Betten. 23 Krankenhäuser wurden seit 2010 geschlossen, die Zahl der Betten sank um 1000. Die Bettenauslastung blieb nahezu konstant. Die Statistiker errechneten für 2011 eine Belegung von 77,3 Prozent nach 77,4 Prozent im Vorjahr. Die höchste Bettenauslastung hatten die öffentlichen Krankenhäuser mit 78,7 Prozent, die geringste die freigemeinnützigen Krankenhäuser (meist kirchliche Träger) mit 75,7 Prozent. «Weiterhin steht annähernd jedes zweite Bett in einem Krankenhaus eines öffentlichen Trägers», teilte das Bundesamt mit. «Der Anteil der Betten in privaten Häusern nimmt jedoch stetig zu.» 2010 stellten die Privaten 16,9 Prozent der Betten, 2011 waren es 17,2. Der Anteil der Gemeinnützigen sank auf 34,2 Prozent.

Mehr Patienten, kürzere Verweildauer – das bedeutet mehr Arbeit für das Personal. Und tatsächlich stieg die Zahl der «Vollkräfte» in den Krankenhäusern an. Die Statistiker rechnen dafür die bestehenden Arbeitsverträge der Beschäftigten in Vollzeitstellen um. 839.000 Vollkräfte waren 2011 in den Krankenhäusern beschäftigt; 2,8 Prozent mehr als zuvor. 139.000 waren Ärzte, 701.000 zählten zum nichtärztlichen Dienst, darunter zum Beispiel 310.000 Pfleger.

24.08.2012 l dpa

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 24.08.2012 - Kategorie: Presse

Reaktionen auf Gerichtsurteil zu Versandapotheken

Reaktionen auf Gerichtsurteil zu Versandapotheken

Die Entscheidung des gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe, ausländische Versandapotheken zukünftig an die deutsche Arzneimittel­preisverordnung zu binden, hat vielfältige Reaktionen hervorgerufen. Der GKV-Spitzenverband zeigte sich wenig erfreut über das Urteil der höchsten Richter. Für die jetzt gefundene Rechtsklarheit müssten die Patienten zahlen, so GKV-Sprecher Florian Lanz. Er warf den Apothekern vor, an verkrusteten Strukturen zu hängen. «Der deutsche Apothekenmarkt ist eine weitgehend wettbewerbsfreie Zone», bemängelte er. «Er bedarf dringend einer Liberalisierung.» Lanz forderte, die Wettbewerbsbarrieren beim Versandhandel abzubauen.

Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände widersprach dem Vorwurf mangelnden Wettbewerbs. «Der Wettbewerb der Apotheken findet über Qualität, Leistung und Service statt. Das ist aktiver Verbraucherschutz», sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. Die ABDA begrüßte das Urteil. Die Preisbindung schütze Apotheker vor ruinösem Wettbewerb, biete aber auch Patienten und Krankenkassen Sicherheit vor Übervorteilung, so die ABDA.

Einigen Akteuren geht die Entscheidung des Gerichts nicht weit genug. Der bayerische Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) zeigte sich zwar erfreut über das Urteil. Endlich sei «Schluss mit der Benachteiligung unserer heimischen Apotheken». Gleichzeitig forderte er als nächsten Schritt ein generelles Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. «Denn nur die Apotheke vor Ort ist Garant für eine umfassende Versorgung und Beratung der Patienten», sagte Huber.

Auch Martina Bunge, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, forderte, den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Präparaten so weit wie möglich zu beschränken. «Arzneimittel sind keine Konsumgüter», kritisierte die Politikerin. «Arzneimittelsicherheit und Internethandel kann man nicht zusammenbringen. Es gibt keinen Weg, eine gute Betreuung online zu gewährleisten.»

Der Europäische Verband der Versandapotheken (EAMSP) hatte bereits angekündigt, gegen das Urteil vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen. (ah)

Lesen Sie dazu auch
Versandapotheken wollen vor EuGH ziehen, Meldung vom 23.08.2012
Deutsches Preisrecht gilt für alle Apotheken, Meldung vom 23.08.2012
AM-Preise: Schlagabtausch vor höchsten Richtern, Meldung vom 22.08.2012

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 23.08.2012 - Kategorie: COPD

Tiotropium: Nutzen bei COPD bestätigt

Tiotropium: Nutzen bei COPD bestätigt

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat dem Anticholinergikum Tiotropiumbromid (Spiriva® einen Nutzen bei der Therapie der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD bescheinigt. Vorteile bieten sich in Bezug auf akute Verschlechterungen, Krankenhausaufenthalte, Symptome und Lebensqualität.

Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) untersuchte das IQWiG, ob Tiotropiumbromid klinisch relevante Vorteile gegenüber Placebo oder einer Therapie mit langwirksamen β2-Sympathomimetika bietet. Auch ein Vergleich der beiden Inhalatortypen (HandiHaler® und Respimat®, beide Boehringer Ingelheim) war Gegenstand der Bewertung.

Insgesamt wertete das Institut 27 relevante Studien aus. Das Ergebnis: Gegenüber Placebo (21 Studien) bietet der Wirkstoff einige Vorteile. Die Patienten erleiden seltener Exazerbationen, müssen seltener ins Krankenhaus und haben eine bessere Lebensqualität. Hinweise auf einen Nutzen zeigten sich auch bei schwächer ausgeprägten Symptomen wie Atembeschwerden.

Auch im Vergleich mit den langwirksamen β2-Sympathomimetika (insgesamt zehn Studien) Salmeterol, Formoterol, Indacaterol und Ipratropium schnitt Tiotropiumbromid gut ab. Tiotropiumbromid war hinsichtlich der Häufigkeit von Exazerbationen und Krankenhausaufenthalten den anderen Wirkstoffen überlegen. Daher sieht das IQWiG einen Zusatznutzen von Tiotropium belegt. Einzig im Vergleich mit Indacaterol gab es Hinweise auf einen geringeren Nutzen bei COPD-Symptomen sowie Lebensqualität.

Die beiden Inhalatoren wurden in keiner der Studien direkt miteinander verglichen. Für den Respimat lagen nur vier placebokontrollierte Studien vor, bei allen anderen wurden die Patienten mit dem HandiHaler behandelt. Die Effekte unterschieden sich jedoch nicht maßgeblich, sodass die Nutzenbewertung gegenüber Placebo auch für den Respimat gelte. Bei der Nutzenbewertung gegenüber anderen Wirkstoffen seien die Ergebnisse jedoch nur für den HandiHaler aussagekräftig, so das IQWiG. (va)

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Datum: 22.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Sollen Ärzte beim Suizid assistieren dürfen?

Sollen Ärzte beim Suizid assistieren dürfen?

Ein umstrittener Gesetzentwurf aus dem Bundesjustizministerium hat in den vergangenen Wochen eine heftige Debatte entfacht. Soll Ärzten die Beihilfe zum Freitod erlaubt werden? Pro und Contra: Allgemeinarzt Dr. Anton Wohlfart und der Präsident der Bundesärztekammer Dr. Frank Ulrich Montgomery erläutern ihre Positionen.
BERLIN/NEU-ISENBURG (fuh). Die Diskussion um die Freigabe des ärztlich assistierten Suizids reißt nicht ab. Auch in der Ärzteschaft regt sich Widerspruch gegen die klar ablehnende Position der Bundesärztekammer.

In einer von der "Ärzte Zeitung" initiierten Pro- und Contra-Debatte stellt der Präsident der Bundesärztekammer Dr. Frank Ulrich Montgomery noch einmal klar, dass die BÄK die Gesetzespläne der Bundesregierung ausdrücklich begrüßt, nach denen die gewerbsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe gestellt werden soll. "Wenn das Justizministerium aber damit die gesetzlichen Grundlagen für Ärzte als Sterbehelfer schaffen will, dann lehnen wir das ab", so Montgomery weiter.

Für die rechtliche Freigabe des ärztlich begleiteten Suizids spricht sich hingegen der Allgemeinarzt Dr. Anton Wohlfart aus dem bayerischen Ehekirchen aus. "Warum soll grundsätzlich das unfreiwillige, das sogenannte natürliche, das langsame und fremdbestimmte Sterben besser und moralischer sein als der freiwillige, selbstbestimmte, schnelle Tod?", fragt er. Beim ärztlich assistierten Suizid gehe es um sehr seltene und sehr schwierige Entscheidungen in Einzelfällen, so Wohlfart, der Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) ist.

Die DGHS hat unterdessen eine Aktion unter dem Motto "Ärzte sollen helfen dürfen!" gestartet, bei der sich mehrere Ärzte und Prominente wie etwa die Politikerin Ingrid Matthäus-Maier öffentlich für die Gewissensfreiheit bei der ärztlichen Freitodbegleitung ausgesprochen haben.

Pro: Ist langsames Sterben besser als der freiwillige, schnelle Tod?

Der Vorgänger von BÄK-Präsident Dr. Montgomery (von Beruf Radiologe), der verstorbene Professor Hoppe (Pathologe), hat seinem Nachfolger den Weg zur Rationalität gebahnt in Bezug auf dogmatische Festlegungen über den ärztlich begleiteten Freitod. Hoppe sagte, er persönlich lehne jede Beihilfe zur Selbsttötung ab. "Sie soll aber möglich sein, wenn der Arzt das mit seinem Gewissen vereinbaren kann." Und: "Denn über das Selbstbestimmungsrecht, das unser Grundgesetz garantiert, möchten wir uns ja nicht hinweg setzen." Dr. Montgomery jedoch findet: "Gerade in ethischen Fragen sollte man sich an Mehrheitsentscheidungen halten." - Gewissen hat NICHTS mit Mehrheitsentscheidungen zu tun.

Es geht hier um die sehr seltenen und sehr schwierigen Entscheidungen in Einzelfällen: Ich habe in meiner 36-jährigen ärztlichen Arbeit zweimal auf eine wiederholte flehentliche Bitte hin Beistand zu einem selbstbestimmten Tod mit Medikamenten geleistet, einem sicheren, schmerzfreien, ästhetischen und würdevollen Sterben: Einmal 1978 bei einem Patienten mit metastasierendem Lungenkrebs im Endstadium, einmal gut 30 Jahre später bei einer Patientin mit einer fortschreitenden schweren Nervenkrankheit mit zunehmenden Schluckstörungen. Sie hat sich nicht mehr getraut, etwas zu essen, und hatte Angst, dass sie einmal nachts an ihrem eigenen Speichel erstickt. ine weitere Patientin (eine pensionierte, allein lebende Lehrerin mit Schilddrüsenkrebs und zunehmenden Atembeschwerden) hat dann vor etwa zwei Jahren eine Lösung ohne meine Hilfe gefunden. Ich konnte mich wegen der ziemlich weiten örtlichen Entfernung und ihres Verlangens, ich müsse nach der Tabletten-Einnahme dableiben, bis sie tot sei, nicht so schnell entscheiden, wie sie es wollte.

Zur Zeit regt sich Montgomery über den Entwurf des Justizministeriums zum Thema "Beihilfe zum Freitod" auf. Das Problem hat er selbst mit verursacht. So verbietet die 2011 vom Ärztetag verabschiedete Musterberufsordnung strikt die Beihilfe zum Freitod. Die meisten Landesärztekammern haben diesen anmaßenden Paragraphen so nicht übernommen. Meine Frage: Warum soll grundsätzlich das unfreiwillige, das sogenannte "natürliche", das langsame und fremdbestimmte Sterben besser oder moralischer sein als der freiwillige, selbstbestimmte, schnelle Tod?

Contra: Als Sterbehelfer stehen wir Ärzte nicht zur Verfügung
Aufgabe des Arztes ist es, unter Beachtung des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten Leben zu erhalten, Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen sowie Leiden zu lindern und Sterbenden bis zum Tod beizustehen. Das ist unser ethisches Bekenntnis in den Grundsätzen der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung.

Ärzte dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten, das hat auch der 114. Deutsche Ärztetag 2011 in Kiel klar gestellt. "Ärztinnen und Ärzte haben Sterbenden unter Wahrung ihrer Würde und unter Achtung ihres Willens beizustehen. Es ist ihnen verboten, Patienten auf deren Verlangen zu töten. Sie dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten." Das ist in der Muster-Berufsordnung für die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland klar geregelt und findet sich entsprechend auch in den Berufsordnungen der Ärztekammern wieder.

Die zunehmende Kommerzialisierung der Sterbehilfe lässt allerdings befürchten, dass sich verzweifelte Menschen immer häufiger für einen organisierten Suizid entscheiden. Gewerbliche oder organisierte Sterbehilfe aber ermöglicht kein Sterben in Würde; stattdessen verbaut sie den Weg für eine adäquate Behandlung. Menschen mit existenziellen psychischen und physischen Leiden benötigen ärztliche und pflegerische Hilfe sowie menschliche Zuwendung. Palliativmedizin vermag dies zu leisten, gewerbliche oder organisierte Sterbehilfe dagegen nicht. Die Gesetzespläne der Bundesregierung, die gewerbsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe zu stellen, begrüßen wir daher ausdrücklich. Wenn das Justizministerium aber damit die gesetzlichen Grundlagen für Ärzte als Sterbehelfer schaffen will, dann lehnen wir das strikt ab.

Unsere Position ist klar, als Sterbehelfer stehen wir Ärzte nicht zur Verfügung. Wir fordern, jede Form der gewerblichen oder organisierten Sterbehilfe in Deutschland zu verbieten.

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 21.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Deutsche wollen zuhause sterben

Deutsche wollen zuhause sterben

Was die meisten schon geahnt haben, ist Gewissheit: Die Deutschen wollen lieber daheim sterben als im Krankenhaus. Und zwar so: begleitet, betreut und schmerzfrei - am besten organisiert vom Hausarzt.
BERLIN. Der Trend ist eindeutig. Wer sich mit dem eigenen Tod auseinandersetzt, wünscht sich in der Regel, zu Hause zu sterben. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV).

66 Prozent derjenigen, die sich darüber Gedanken gemacht haben, hegen diesen Wunsch. Weitere 18 Prozent wollen ihre letzten Tage in einem Hospiz verbringen.

Aus den Ergebnissen der Umfrage spricht ein Grundvertrauen der Menschen in persönliche Netzwerke und die medizinische Versorgung zu Hause. "Begleitet, betreut, ohne Schmerzen", bringt es die ehemalige Bundesjustizministerin und Schirmherrin des DHPV Herta Däubler-Gmelin auf den Punkt, wie sich die Menschen das Programm der letzten Reise wünschen.

Zu Hause ist (fast) alles gut, in der Klinik nicht

Mehr als 90 Prozent der Befragten und immerhin 76 Prozent der alleinlebenden Menschen geht davon aus, dass sich Angehörige, Freunde und Nachbarn bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit um sie kümmern.

72 Prozent schätzen die Schmerztherapie eines ihnen nahe stehenden Menschen zu Hause als gut ein. Die Wahrnehmung der Palliativbehandlung in Krankenhäusern schneidet schlechter ab. 49 Prozent empfanden sie für einen ihnen nahe stehenden Patienten als gut.

Für die DHPV-Vorsitzende Dr. Birgit Weihrauch sind die Antworten einerseits ein Beleg dafür, dass dem persönlichen Netzwerk ein gut ausgebautes Versorgungs- und Betreuungsnetzwerk zur Seite gestellt werden muss. Andererseits auch dafür, dass das Schmerzempfinden nicht nur von der medizinisch-pflegerischen Versorgung, sondern auch vom Umfang der psychosozialen und spirituellen Betreuung, Geborgenheit und Nähe abhängen kann.

Die "zentrale Rolle" im Aufbau des letzten Netzwerks eines Menschen solle der Hausarzt spielen, sagte DHPV-Vize Dr. Erich Rösch. Der Verband wolle auf den Gesetzgeber einwirken, hier Spielräume zu schaffen, damit Ärzte die für die Betreuung von Menschen am Lebensende nötige Zeit auch aufbringen könnten.

Aufbruch der Hospizbewegung in Deutschland vor 30 Jahren

30 Jahre nach dem Aufbruch der Hospizbewegung in Deutschland und 20 Jahre nach Gründung des DHPV lesen die Verbandsvertreter aus ihrer Umfrage ein Missverhältnis zwischen der privaten und öffentlichen Wahrnehmung des Sterbens heraus. Fast jeder hat die Erfahrung mit dem Tod nahestehender Menschen gemacht.

26 Prozent vor allem der älteren Menschen hat eine Patientenverfügung verfasst, 43 Prozent hat schon ernsthaft darüber nachgedacht. Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten gab aber an, dass sich die Gesellschaft insgesamt mit dem Thema zu wenig auseinandersetze.

Weitere Aufklärung ist nötig. Dies belegen ebenfalls Ergebnisse der Befragung. So können vergleichsweise wenige Menschen mit dem Begriff Palliativmedizin etwas anfangen. Gerade einmal elf Prozent der Befragten ist bekannt, dass die Versorgung in einem Hospiz oder die Hospizbegleitung zuhause von den Krankenkassen getragen wird.

Informationsdefizite sieht Däubler-Gmelin in diesem Punkt auch bei Mitarbeitern von Krankenkassen. Es müsse klargestellt werden, dass Kassen den Aufenthalt in Hospizen finanzieren müssen. Wenn dies kassenintern nicht erreicht werde, müsse der Gesetzgeber noch einmal darauf aufmerksam machen.

"In die Transplantationsmedizin muss sehr viel mehr Transparenz", sagte Däubler-Gmelin. Die bekannt gewordenen Manipulationen hätten das Vertrauen vieler Menschen erschüttert, die nun nicht mehr wollten, dass ihre Angehörigen oder sie selbst in einer Klinik sterben.

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 20.08.2012 - Kategorie: COPD

Infos in sechs Sprachen zu Asthma und COPD

Infos in sechs Sprachen zu Asthma und COPD

BERLIN (eb). Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat im Auftrag von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Bundesärztekammer (BÄK) Patienteninformationen rund um die Themen Asthma und COPD in sechs Sprachen übersetzen lassen.

Patienten finden Antworten auf Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Türkisch zu den vier Themen: "Asthma", "COPD", "Richtig Inhalieren bei Asthma und COPD" und "Exazerbation bei COPD".

Die Patienteninformationen stehen als Download bereit: www.arztbibliothek.de/kurzinformation-patienten

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 18.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

CMV: Altersschwache Abwehrkräfte

CMV: Altersschwache Abwehrkräfte

Wissenschaftler entdeckten, dass die Anwesenheit des Cytomegalie-Virus (CMV) Spätfolgen haben kann. Im Alter konzentrieren sich mehr Zellen auf CMV, dadurch wird die Abwehrkraft gegen andere Viren geschwächt.

Die Wissenschaftler um den Braunschweiger Immunologen Prof. Luka Cicin-Sain, Leiter der Nachwuchsgruppe Immunalterung und Chronische Infektionen am HZI, haben ihre Entdeckung jetzt im frei zugänglichen Wissenschaftsjournal PLoS Pathogens veröffentlicht. In dem Fachartikel beschreiben sie, dass Mäuse auch noch Monate nach einer Infektion mit CMV schwächere Abwehrkräfte gegen andere Viren wie zum Beispiel Grippe-Erreger zeigen.

Helle Kerzen brennen schneller

Ohne es zu bemerken, sind die meisten Erwachsenen mit CMV infiziert. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn in 99 Prozent der Fälle macht uns dieses Herpes-Virus nicht krank. Nur bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr, zum Beispiel Empfängern eines Spenderorgans oder HIV-Infizierten, oder wenn die Infektion während der Schwangerschaft erfolgt, kann die Cytomegalie gefährlich werden. Bei allen anderen wird das Virus vom Immunsystem in Schach gehalten, obwohl es im Körper verbleibt.

In jungen Menschen könnte diese dauernde Aktivierung des Immunsystems sogar von Vorteil sein, weil andere Infektionen dadurch prompt abgewehrt werden können. Aber eine helle Kerze brennt auch schneller ab, sagt Cicin-Sain und meint damit, dass die Immunabwehr im Laufe der Lebensjahre abgenutzt wird. Es kommt zu Veränderungen des Immunsystems, die als Immun-Risiko-Profil, kurz IRP, zusammengefasst werden. Ein Zusammenhang zwischen IRP und der Anwesenheit des Cytomegalie-Virus wurde schon in vielen anderen Studien beobachtet. Unklar war bisher allerdings, ob diese Immunalterung eine Auswirkung der CMV-Infektion ist oder ob anders herum das Risikoprofil CMV begünstigt.

Dauergast verlangt Aufmerksamkeit

Die Ergebnisse von Cicin-Sains Arbeitsgruppe und seinen amerikanischen Kollegen von der Oregon Health and Science University in Portland und vom College of Medicine der University of Arizona in Tucson legen nahe, dass die andauernde Anwesenheit des Erregers zur Immunalterung zumindest beiträgt. Natürlich altert das Immunsystem auch ohne CMV, erklärt Cicin-Sain. Aber: Als Dauergast verlangt das Virus immer mehr Aufmerksamkeit von den T-Zellen, einer wichtigen Gruppe von Zellen der Immunabwehr.

Je länger die Mäuse in den Experimenten schon mit CMV infiziert waren, umso mehr dieser Zellen waren mit dem Cytomegalie-Virus beschäftigt. Und fehlten für die Abwehr von anderen Erregern. Folglich konnten CMV-infizierte Mäuse eine weitere Infektion, beispielsweise mit dem Grippe- oder dem West-Nil-Virus, viel schlechter bekämpfen als CMV-freie Vergleichstiere. Wahrscheinlich behindert die große Zahl von CMV-spezifischen T-Zellen in den Lymphknoten die Aktivierung der übrigen Zellen, folgert der Forscher. Was im jungen Organismus noch die Immunabwehr beschleunigt hat, wird im Alter zur Belastung und fordert seinen Tribut. Luka Cicin-Sain denkt noch ein Stück weiter und resümiert: Unsere Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig eine Impfung gegen das Cytomegalie-Virus wäre, auch wenn es nur wenige Menschen direkt krank macht.


Originalpublikation:
Cytomegalovirus Infection Impairs Immune Responses and Accentuates T-cell Pool Changes Observed in Mice with Aging.
Cicin-Sains et al., PLoS Pathogens, doi:10.1371/journal.ppat.1002849, 2012

Quelle und mehr: news.doccheck.com/de

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Datum: 17.08.2012 - Kategorie: Transplantation

Richtlinie für Transplantation wird geändert

Richtlinie für Transplantation wird geändert

Die Transplantationsrichtlinie wird geändert. Zukünftig müssen Transplantationszentren vollständig dokumentieren, gab der GBA-Vorsitzende Josef Hecken bekannt. Diese 100-Prozent-Regel wird bislang nicht überall erfüllt. Die Patientenvertreter wollen noch mehr und werden einen eigenen Änderungsantrag vorlegen.

BERLIN (af). Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) verlangt künftig von den Transplantationszentren, alle Organverpflanzungen vollständig zu dokumentieren. Über die 100-Prozent-Regel seien sich die Partner in der Selbstverwaltung trotz strittiger Diskussion letztendlich einig gewesen. sagte der unparteiische Vorsitzende des Gremiums, Josef Hecken.

Eine geringere Dokumentationsquote hätte den Anschein erwecken können, hier solle ein Einfallstor für Verschleierung oder Vertuschung geschaffen werden.

Kliniken drohen Sanktionen

Die Transplantationsrichtlinie werde dementsprechend geändert, teilte Hecken am 16. August mit. Kliniken, die diese von der Selbstverwaltung einstimmig beschlossene Vorgabe missachten, müssen dann mit einem Abschlag von 2500 Euro je Fall auf die DRG rechnen.

Bei Dokumentationsverstößen in allen anderen Indikationen solle es bei einem Abzug von 150 Euro bleiben, sagte Hecken.

Bislang liege die Dokumentationsquote je nach Transplantationszentrum zwischen 92 und 96 Prozent. Hecken räumte ein, dass die Vorgänge in Regensburg und Göttingen auch mit einer 100-prozentigen Dokumentation nicht hätten verhindert werden können.

"Fehlende Dokumentation technisch bedingt"

Gründe für fehlende Dokumentationen seien technisch bedingt, erklärte der Vertreter der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Bernd Metzinger. Einige Daten von Patienten, die nach einer Transplantation noch viel Zeit stationär in einer Klinik verbringen müsste, würden jeweils automatisch gelöscht.

"An dem Problem arbeiten wir", sagte Metzinger. Im Zuge des Transplantationsskandals laut gewordene Vorwürfe, in den Zentren werde zu wenig dokumentiert, wies Metzinger zurück.

Die Patientenvertretung wird im September einen eigenen Antrag zur Änderung der Transplantationsrichtlinie vorlegen. Dies hat die Patientenvertreterin im GBA, Hannelore Loskill, angekündigt. Einzelheiten nannte sie nicht.

Loskill deutete an, dass die nun beschlossene Pflicht zur vollständigen Dokumentation zwar richtig sei, dass man aber seitens des GBA noch mehr tun könnte.

Das unparteiische Mitglied des GBA, Dr. Regina Klakow-Franck, signalisierte Unterstützung für den zu erwartenden Vorstoß der Patientenvertretung.

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 16.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Internetabhängigkeit: Als Sucht anerkennen

Internetabhängigkeit: Als Sucht anerkennen

Wer nicht mehr ohne das Internet leben kann, sei der Sucht verfallen und benötige Hilfe, so Experten. Nun hat der Fachverband Mediensucht e.V. Empfehlungen für die Behandlung von Medienabhängigkeit im deutschen Sozial- und Gesundheitssystem veröffentlicht.

Wer dauernd am Tropf des Internet hängt und Computerspiele spielt ist suchtgefährdet. Wer darüber hinaus sogar das Gefühl entwickelt, nicht mehr ohne das Internet leben zu können und Entzugserscheinungen bei Abstinenz zeigt, ist der Sucht verfallen und benötigt konkret Hilfe, sagt PD Dr. med. Bert te Wildt von LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Unter seinem Vorsitz hat nun der Fachverband Mediensucht e.V. Empfehlungen für die Behandlung von Medienabhängigkeit im deutschen Sozial- und Gesundheitssystem veröffentlicht. Diese werden auf der gamescom in Köln am Freitag, 17.8. vorgestellt.

Primäre und sekundäre Suchtkriterien

Die Online-Computerspielabhängigkeit ist die weitaus häufigste Form der Internetabhängigkeit. Weitere Arten sind die Abhängigkeit von Cybersex und von virtuellen Sozialen Netzwerken. Allein aufgrund der im Internet verbrachten Zeit lässt sich eine Diagnose nicht stellen. Vielmehr greifen auch hier die Kriterien für andere Suchterkrankungen. Primäre Suchtkriterien beziehen sich auf ein exzessives Internetnutzungsverhalten, das von den zumeist jungen, männlichen Betroffenen nicht mehr kontrolliert werden kann; die Betroffenen haben dann das Gefühl, nicht mehr ohne das Internet leben zu können und entwickeln Entzugserscheinungen bei Abstinenz. Um eine Internetabhängigkeit diagnostizieren zu können, müssen aber auch sekundäre Kriterien erfüllt sein. Dazu gehören negative Auswirkungen auf den eigenen Körper, auf persönliche Beziehungen oder schulische und berufliche Leistungen.
Behandlung im Suchthilfesystem
Durch die wissenschaftlich nachgewiesene Nähe zu stoffgebundenen Suchterkrankungen empfiehlt der Fachverband eine Behandlung in Einrichtungen der etablierten Suchthilfe, die ihre Kompetenz in Deutschland für Medienabhängige schon lange als erster und häufigster Ansprechpartner zur Verfügung stellt. In diesem Sinne argumentiert der Fachverband Medienabhängigkeit in seinen gerade veröffentlichten "Empfehlungen" für eine Anerkennung von Medienabhängigkeit im Sinne eines eigenständigen Krankheitsbildes als Suchterkrankung. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass die Beratungsstellen und Ambulanzen im Suchtbereich eine finanzielle und juristische Grundlage für ihre Arbeit haben. Darüber hinaus plädiert der Verband grundsätzlich für eine zentrale Verortung der Behandlung von Medienabhängigen im Suchthilfesystem.

Quelle und mehr: news.doccheck.com/de

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Datum: 16.08.2012 - Kategorie: Transplantation

Patient: Es fehlen Organspender

Patient: Es fehlen Organspender

Die Transplantationsaffäre in Deutschland beunruhigt Schwerkranke, die auf ein Spenderorgan warten. Wer in der Hoffnung auf ein lebensrettendes Organ in der Klinik liegt, braucht vor allem das Vertrauen darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
JENA (dpa). Eine Grippe hat Roy Gunkel (35) aus der Nähe von Bleicherode im Norden Thüringens auf die Warteliste für Spenderorgane der Stiftung Eurotransplant gebracht. Der von ihm nicht ernst genommene Infekt vor vier Jahren schädigte sein Herz so sehr, dass es ohne künstliche Pumpe nicht mehr funktioniert.

Weil seitdem auch noch Thrombosen, ein Schlaganfall und schwere Nierenschäden hinzukamen, steht der Kommunikationselektroniker auf der Hochdringlichkeitsliste für Spenderorgane - seit vier Monaten. Der fast 1,90 Meter große Mann, der früher regelmäßig im Fitnessstudio trainierte und jetzt schwerbehindert und erwerbsunfähig ist, braucht dringend ein neues Herz und eine neue Niere.

Warten auf den erlösenden Anruf

Gunkel wartet in seinem Krankenzimmer im Universitätsklinikum Jena auf den erlösenden Anruf. "Ich hoffe jeden Tag darauf, dass ein Arzt um die Ecke kommt und sagt: Los geht's", sagt der mit Schläuchen verkabelte Mann.

Die auf dem Überwachungsmonitor für die künstliche Herzpumpe angezeigten Werte kann er inzwischen erklären wie ein Arzt. "Das ist die Durchflussmenge, sie zeigt die Leistungsfähigkeit der Pumpe an."

Auf dem Nachttisch liegen Behälter mit Unmengen Tabletten, die er schlucken muss. Jeden zweiten Tag muss der Mittdreißiger zur Dialyse, weil die Nieren nicht mehr richtig arbeiten. Auch Bluttransfusionen bekommt er regelmäßig.

Der Skandal verunsichert

Dass er zugleich ein neues Herz und eine neue Niere benötigt, macht die Suche nach Spenderorganen nicht einfacher. "Beides muss vom selben Spender kommen", erläutert Dr. Gloria Färber, Oberärztin in der Jenaer Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Zweifel und Mutlosigkeit kann ihr schwer kranker Patient in seiner Situation nicht gebrauchen.

Umso schwerer wiegt der Skandal um mutmaßliche Manipulationen bei der Organvergabe an den Unikliniken Regensburg und Göttingen. Gunkel hat dazu seine eigene Meinung: "Was da passiert ist, ist unfair gegenüber anderen Patienten."

Ein Oberarzt steht im Verdacht, in den beiden Kliniken Krankenakten gefälscht zu haben. Dabei soll er die Krankheit auf dem Papier verschlimmert haben, damit den Patienten schneller eine neue Leber implantiert wurde - obwohl andere sie vielleicht nötiger gehabt hätten.

"Das Problem ist ja nicht der einzelne Arzt oder die einzelne Klinik", sagt Gunkel. "Das Problem ist, dass es nicht genügend Organspender gibt."

Bereitschaft zur Spende sinkt

Und die Bereitschaft zur Organspende drohe durch die Transplantationsaffäre noch zu sinken. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa bestätigt diese Befürchtungen.

Demnach haben 45 Prozent der Bundesbürger Bedenken, sich als Organspender zur Verfügung zu stellen. 42 Prozent teilen die Bedenken nicht, wie aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag hervorgeht.

In Befragungen anderer Institute vor einigen Monaten hatten noch rund zwei Drittel angegeben, dass sie sich prinzipiell vorstellen könnten, ein Organ zu spenden.

"Es ist so einfach. Man muss doch nur einen Organspende-Ausweis ausfüllen", sagt Gunkel und berichtet von Freunden, die das getan haben - nach seiner Erkrankung.

Er blickt aus seinem Jenaer Krankenzimmer nach draußen ins Grüne, auf eine idyllische mittelalterliche Burgruine und wünscht sich nichts so sehr, als dass die belastenden Wochen der Ungewissheit bald vorüber und zwei passende Organe gefunden sind. "Ich möchte endlich wieder in meinem Garten buddeln können." (dpa)

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Datum: 15.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Mehr Reha-Budget - fit für Beruf bis 67

Mehr Reha-Budget - fit für Beruf bis 67

Die Babyboomer der 60er Jahre kommen in die Renten-nahen Jahrgänge. Ihre Arbeitskraft wird aber in der Wirtschaft gebraucht, und langfristig sollen ohnehin alle bis 67 arbeiten. Fazit: Mehr Reha für mehr Fitness.


BERLIN/KÖLN (iss). Die Rentenversicherungsträger scheinen Gehör zu finden: Die von ihnen geforderte Lockerung des Deckels für Rehabilitationsleistungen könnte schon im kommenden Jahr Realität werden. Das Bundesarbeitsministerium plant die Aufstockung der finanziellen Mittel für die Rehabilitation um eine "Demografiekomponente".

Die zusätzlichen Mittel sind abhängig von der Zahl der Menschen, die sich im rehaintensiven Alter befinden. Das bezeichnet den Zeitraum vom 45. Lebensjahr bis zum Renteneintritt.

Erst Entwurf, aber wichtiges Etappenziel

Die Deutschen Rentenversicherung Westfalen begrüßt die Pläne, die sich zurzeit noch im Stadium eines Referentenentwurfs befinden. "Dieser Schritt ist zu begrüßen, denn er ist wichtig, um auf den demografisch bedingten höheren Reha-Bedarf angemessen reagieren zu können", sagt Direktor Thomas Keck.

Der Gesetzentwurf sei ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu einer ausreichenden Finanzausstattung der Rehabilitation. Von der neuen Demografie-Komponente würden nicht nur Arbeitnehmer profitieren, sondern auch Kinder und Rentner, betont der Rentenversicherer.

"Diese Maßnahme ist überfällig", sagt Angela Deventer, Vorsitzende des Berufsverbands der Rehabilitationsärzte Deutschlands. "Die Lockerung des Reha-Deckels ist notwendig, um das gesellschaftlich gewünschte Prinzip Reha vor Pflege umsetzen zu können", sagt sie.

Ältere Berufstätige gegen Fachkräftemangel

Mindestens genau so wichtig, wie die angemessene Versorgung der älteren Patienten sei, dass die Generation der über 50-Jährigen die benötigten Rehabilitationsleistungen tatsächlich in Anspruch nehmen könne - nicht zuletzt, um angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels die Arbeitskraft unter Wahrung der Lebensqualität so lange wie möglich erhalten zu können.

Darauf war bereits vor genau einem Jahr in einem Prognos-Gutachten hingewiesen worden: So steigt die Zahl der Beschäftigten über 55 Jahren zwischen 2008 und 2025 um gut 50 Prozent auf 9,2 Millionen.

Deren Leistungskraft und Arbeitsfähigkeit werden mitentscheidend für die künftige Prosperität der deutschen Wirtschaft sein. Das bislang nach der Grundlohnentwicklung gewachsene Reha-Budget ist aber bereits an seine Grenzen gestoßen und müsste demografisch dynamisiert werden.

Spezialisten: Investition in Reha lohnt sich

Dass sich dies lohnt, rechneten die Prognos-Spezialisten vor: Die Kosten für eine Rehabilitation amortisiert sich aus der Perspektiver der Sozialversicherung bereits im vierten Monat, vor allem weil die Zahl der Frühverrentungen verringert werden kann und die Beitragseinnahmen aller Sparten höher ausfallen.

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Datum: 15.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Mukoviszidose: mRNA schlägt DNA

Mukoviszidose: mRNA schlägt DNA

Die Hoffnung auf eine schnelle Heilung der Mukoviszidose durch Gentherapie ist lange zerschlagen. Doch nun erregt eine neue Methode Aufsehen. Nicht DNA, sondern RNA soll den Erfolg bringen. In einem Mausmodell hat die Methode bereits funktioniert.
Seit über 23 Jahren kennt man die Ursache für Mukoviszidose. Das Gen CFTR (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) kodiert für einen Chloridionenkanal und verursacht im Fall einer Mutation die Krankheit zystische Fibrose. Die Sekrete aus exokrinen Drüsen enthalten zu wenig Wasser, was zu Funktionsstörungen und Infektionen führt. Nach der Entdeckung des Gendefekts war die Hoffnung in den 90er Jahren groß, die Krankheit schon bald mittels Gentherapie heilen zu können. Doch trotz vieler verschiedener Ansätze wurde bei der auch zystische Fibrose genannten Krankheit noch kein Durchbruch mit einer Gentherapie erzielt. Es gelang nicht, die DNA-Fragmente in ausreichender Anzahl in den Zellkern zu den Chromosomen zu bekommen. Ebenso könnten zufällige Rekombinationen an ungewünschten Stellen im Genom, beispielsweise in Onkogene, nicht sicher ausgeschlossen werden. Bei Gentherapien für andere Erkrankungen führte das mitunter zu Leukämiefällen als Folge eines fehlerhaften Einbaus (insertielle Mutagenese).

mRNA statt DNA – nur Vorteile?

Prof. Dr. med. Joseph Rosenecker und Privatdozent Dr. Carsten Rudolph vom Dr. von Haunerschen Kinderspital des Klinikums der Universität München hatte hingegen eine andere Idee: Warum nicht die messenger RNA (mRNA), also die Abschrift der DNA, in den Körper bringen, damit die Zellen selbständig funktionsfähiges Protein bilden? „Für eine Gentherapie muss therapeutische DNA bis in den Zellkern transportiert werden. Dort wird die genetische Information abgelesen und in Form von mRNA zur Übersetzung in eine Aminosäuresequenz in das Zytoplasma transportiert. Würde man Therapie-mRNA einsetzen, könnte das schwierige Problem des Transports in den Zellkern umgangen werden“, erklärt Rosenecker.

Ebenso kann die mRNA nicht in das Genom integriert werden und kann damit nicht zu zufälligem Einbau und den oben erwähnten Folgen führen. Inzwischen sind Systeme entwickelt und getestet worden, mit welchen die mRNA für den Transport in die Zellen verpackt werden kann. Es werden sowohl kationische Lipide verwendet, welche mit der negativ geladenen mRNA reversible Komplexe bilden, als auch Transportvehikel aus Polykationen. Diese Partikel haben eine Größe von etwa 100 Nanometern.

Im Mausmodell erfolgreich

Am Mausmodell für einen Defekt im Surfactant Protein B wurde die Methode getestet. Der Mangel an Surfactant Protein B führt bei der Maus und dem Menschen zu einer schweren Lungenkrankheit, die tödlich verläuft, wenn keine Transplantation erfolgt. Privatdozent Dr. Carsten Rudolph, Leiter der Arbeitsgruppe für Experimentelle Gentherapie und Gründer und CEO der Firma ethris GmbH zur Kommerzialisierung der neuen Technologie, veränderte die mRNA auf verschiedene Weisen. Der Austausch bestimmter Nukleotide gegen chemisch modifizierte Nukleotide, so wie Veränderungen der Länge des so genannten PolyA-Schwanzes am Ende jeder messenger RNA verlängern die Halbwertszeit der Transkripte und bewirken, dass sie vom angeborenen Immunsystem nicht als fremd erkannt werden. Diese modifizierte mRNA wird stabilisierte nicht-immunogene mRNA – kurz SNIM-RNA – genannt. Die Mäuse atmeten die SNIM-RNA des intakten Gens für Surfactant Protein B als Spray ein.

„So gelangen die therapeutischen Moleküle direkt in die Lunge, also an den Ort, an dem sie aktiv werden sollen. Wir konnten nachweisen, dass etwa 70% der im gesunden Tier üblichen Menge an Surfactant Protein B als Reaktion auf die Behandlung gebildet wurde“, erklärt Rudolph. Der Gesundheitszustand der Tiere verbesserte sich und sie überlebten signifikant länger, als Tiere die eine Kontroll-SNIM-RNA verabreicht bekamen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im letzten Jahr in dem Journal Nature Biotechnology publiziert.

Für viele Erkrankungen denkbar
Zur Validierung der Methode für die zystische Fibrose fehlt im Moment noch das nötige Tiermodell. In Mausmodellen mit Mutationen im CFTR-Gen findet sich kein vergleichbarer Lungenphänotyp wie beim Menschen. Die Wissenschaftler um Privatdozent Dr. Rudolph setzen derzeit auf ein Schweinemodell, an dem das Wirkprinzip bewiesen werden soll, bevor erste Untersuchungen am Menschen durchgeführt werden könnten. Etwa 10% bis 20% der im Gesunden vorhandenen Menge an CFTR-Protein soll ausreichen, um Patienten erfolgreich behandeln zu können. „Im Prinzip eignet sich aber jede Erkrankung für die Behandlung mit SNIM-RNA, bei der ein Protein aufgrund eines Gendefektes fehlt oder aus sonstigen Gründen nicht funktionell ist“, betont Privatdozent Dr. Rudolph. „Der Vorteil der Methode ist, dass im Körper das eigene Protein gebildet wird“, erklärt er weiter.


Damit ließen sich auch Krankheiten behandeln, für die heute rekombinant hergestellte Substanzen verwendet werden, wie beispielsweise Wachstumshormone oder Insulin. Prof. Dr. Christian Plank, CSO der ethris GmbH, ergänzt: „Auch im klinischen Alltag oder im Bereich der regenerativen Medizin sind zahlreiche Anwendungen denkbar. Beispielsweise bei Wundheilungsstörungen könnte das gezielte, lokale Aufbringen von mRNA sinnvoll sein, um den Heilungsprozess anzuregen. Auch bei Knochenimplantaten, beispielsweise im Bereich der Zahnmedizin, könnte eine Beschichtung mit mRNA den Knochenauf- und -einbau fördern.“

Der Flaschenhals der Methode liegt momentan noch in der Herstellung ausreichender Mengen an RNA zu vertretbaren Kosten. Da eine Therapie mit SNIM-RNA im Gegensatz zu einer wirklichen „Gentherapie“ mit DNA kontinuierlich durchgeführt werden muss, ist der Bedarf an RNA groß. Mit diesem Prozess befassen sich die Wissenschaftler derzeit. Ebenso werden nun die Verfahren für die Verneblung der SNIM-RNA getestet, denn ein Medikament gegen zystische Fibrose soll mit Hilfe eines Sprays oder Verneblers direkt in die Lunge gebracht werden.
mRNA an vielen Fronten
Die Forschung zur Verwendung von mRNA für therapeutische Zwecke schreitet schnell voran. Die Firma Curevac entwickelt mRNA basierte Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und Krebs. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Firma Ribological GmbH. Die Firma ModeRNA Therapeutics spezialisiert sich auf die Verwendung von mRNA zur Reprogrammierung von Zellen in Stammzellen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob sich die Erwartungen an diese Therapiemethode in diesem Umfang erfüllen werden. Für viele Patienten mit seltenen Erkrankungen wäre es sicherlich wünschenswert.

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Datum: 14.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Bald universeller Grippe-Impfstoff?

Bald universeller Grippe-Impfstoff?

Durchbruch im Kampf gegen Influenza? Die Entdeckung von Breitbandantikörpern gegen Grippeviren lässt hoffen, dass es eines Tages einen universellen Impfstoff gegen alle Influenza-Virusstämme geben könnte.
LEIDEN (eis). Auch ließe sich vielleicht auch eine auf monoklonalen Antikörpern basierende Immuntherapie gegen Grippe entwickeln.

Niederländische Forscher um Dr. Robert Friesen vom Crucell Vaccine Institute in Leiden sind hierbei offenbar einen Schritt weitergekommen. Sie haben Antikörper isoliert, die gegen zwei unterschiedliche Familien von Influenza-B-Stämmen gerichtet sind (Science 2012; online 9. August).

Diese Stämme haben sehr verschiedene Antigene und verursachen nach Angaben der Forscher einen beträchtlichen Teil der weltweiten Grippewellen.

Bei Mäusen klappt es schon

Mit drei der jetzt entdeckten Antikörper wurden Mäuse vor tödliche Infektionen mit den beiden Influenza-B-Virusstämmen geschützt.

Zwei der Antikörper erkennen dabei Epitope in der Kopfregion des Influenza-B-Hämagglutinins (HA). Ein weiterer Antikörper dockt an Epitopen am HA-Stamm an.

Hiermit wurden Mäuse sowohl gegen Influenza-B- als auch gegen Influenza-A-Viren geschützt. Die Antikörper könnten also für einen universellen Grippe-Impfstoff bedeutsam sein.

Das Crucell Vaccine Institute ist eine Tochter des US-Unternehmens Johnson & Johnson.

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Datum: 14.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Mehr Menschen mit Keuchhusten

Mehr Menschen mit Keuchhusten

DRESDEN. (tt). Die Zahl der Keuchhustenfälle ist im vergangenen Jahr in Sachsen stark gestiegen. Das geht aus einer Mitteilung der Barmer GEK hervor, die sich auf Zahlen des sächsischen Gesundheitsministeriums beruft.

Demnach wurden 2010 knapp 800 Fälle registriert, ein Jahr später waren es bereits 1241 Fälle. Darunter seien 55 Säuglinge gewesen, so die Krankenkasse. In diesem Jahr seien in Sachsen bisher 631 Keuchhustenfälle registriert worden.

Die Kasse sieht die Ursachen für die Steigerung in einer nachlassenden Impfdisziplin im Freistaat. So seien zwar nach Zahlen des Ministeriums 97 Prozent aller Kinder bei den Einschulungsuntersuchungen im vergangenen Jahr geimpft gewesen - doch in späteren Lebensjahren würden Auffrischungsimpfungen oft vergessen.

Besonders Säuglinge, die in der Regel erst zwei Monate nach Geburt geimpft werden können, seien in der Zeit davor oft einer Ansteckungsgefahr durch Eltern oder Geschwister ausgesetzt, so Claudia Szymula, Sprecherin der Barmer Sachsen.

Oft werde der Keuchhusten von der Familie gar nicht als solcher erkannt. "Bei ihnen äußert sich die Krankheit oftmals ,nur‘ als ein über Wochen, auch Monate andauernder Husten", sagte Szymula.


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Datum: 13.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Neue Virus-Variante der Schweinegrippe

Neue Virus-Variante der Schweinegrippe

In den USA

ATLANTA (eis). Eine neue Variante eines Schweinegrippe-Virus ist in den USA bei 158 Grippe-Patienten isoliert worden.

Nach ersten Fällen 2011 gab es die meisten Erkrankungen mit H3N2v-Viren seit Mitte Juli in Indiana und Ohio, berichten die US-Centers for Disease Control (CDC).

Die Viren waren von Schweinen bekannt und unterscheiden sich stark von humanen saisonalen H3N2-Viren. Die meisten H3N2v-Infekte gab es nach Kontakt mit Schweinen auf Landwirtschaftsmessen, Mensch-zu-Mensch-Übertragungen kämen selten vor, so die CDC.

H3N2v-Influenza verlaufe ähnlich schwer wie saisonale Grippe.

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Datum: 13.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Keuchhusten: Schon die erste Impfdosis schützt

Keuchhusten
Schon die erste Impfdosis schützt

NEU-ISENBURG (eis). Schon eine Impfdosis schützt Säuglinge vor Pertussis. Das bestätigen Daten von einer Million Kindern aus Schweden, die nach Wiedereinführung eines Impfprogramms 1996 bis zum Jahre 2007 erhoben worden waren (Vaccine 2012; 30: 3239).

Bei drei bis fünf Monate alten Säuglingen trat mindestens 14 Tage Keuchhusten bei Ungeimpften in einer Rate von 264 pro 100.000 auf, bei einmal Geimpften war die Rate deutlich niedriger (155 pro 100.000).

Im Alter von fünf bis zwölf Monaten sank die Rate von 526 (ungeimpft) auf 95 (eine Impfdosis) und 24 pro 100.000 (zwei Dosen).

Die Zahl der pertussisbedingten Krankenhausaufenthalte war bei Geimpften deutlich niedriger als bei Ungeimpften.

Pertussis kann bei Säuglingen potenziell tödlich verlaufen. Experten drängen daher auf altersgerechten Schutz im ersten Lebensjahr.

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Datum: 11.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

In die Nase gucken!

In die Nase gucken!
Asthma und Rhinitis

Nasenpolypen - vor allem Menschen mit Asthma oder allergischer Rhinitis haben ein hohes Risiko, welche zu entwickeln. Allerdings ist noch nicht die Frage beantwortet, was die Ursache ist.
ZANJAN/IRAN (BS). Iranische Ärzte haben mit anteriorer Rhinoskopie die Nasen von 144 Patienten mit allergischer Rhinitis und von 106 Patienten mit Asthma bronchiale auf Polypen untersucht (J Laryngol Otol 2012; 126: 780).

Sie konnten bei 60 Patienten Polypen nachweisen, in 40 Prozent der Betroffenen in beiden Nares.

Asthmatiker (25 Prozent) und Heuschnupfenpatienten (23 Prozent) waren ähnlich oft von den gutartigen Wucherungen der Nasenschleimhaut betroffen, und zwar Frauen und Männer gleichermaßen. Die Prävalenz korrelierte mit dem Alter der Patienten und der Erkrankungs-Dauer.

Offenbar begünstigen anhaltende Veränderungen in den Atemwegen die Entstehung der Polypen, vermuten die HNO-Ärzte.

Umgekehrt könnten die Polypen aber auch zu einer Verschlechterung der Atemwegserkrankungen beitragen.

In der Studie waren bei höhergradigem Asthma häufiger Nasenpolypen nachweisbar als bei leichtem Asthma. Ein solcher Zusammenhang ist auch aus anderen Studien bekannt.

Die Forscher gehen davon aus, dass Polypen die Entzündungsreaktion in den Atemwegen anheizen, da sie deutlich mehr Mastzellen und Histamin enthalten als andere Gewebe und zudem viele Zytokine sezernieren.

Zusätzlich könne die bei Nasenpolypen verstärkte Mundatmung und die damit einhergehende Überproduktion von Schleim ("post-nasal drip" die Entzündung unterhalten.

Anders als bei Patienten mit Asthma war bei Patienten mit allergischen Rhinitis keine Assoziation zwischen Schweregrad und dem Vorliegen von Polypen festzustellen.

Die Ärzte raten, bei Asthma- und Heuschnupfen-Patienten routinemäßig die Nase zu inspizieren und gegebenenfalls gegen Nasenpolypen zu behandeln.

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Datum: 10.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Transplantationsmedizin: Mehr Transparenz

Transplantationsmedizin: Mehr Transparenz

Laut BÄK sind die Kontrollen zur Patientenanmeldung für die Warteliste und Organzuteilung stringent zu intensivieren. Deshalb soll das Mehraugenprinzip bei der Anmeldung von Wartelisten-Patienten in den Transplantationsrichtlinien verankert werden.



Bei nachgewiesenem schwerem ärztlichen Fehlverhalten ist das Ruhen oder der Entzug der Approbation von den jeweils zuständigen Institutionen anzuordnen. Als letzte Konsequenz muss im Falle von Fehlverhalten auch die vorübergehende oder dauerhafte Schließung von Transplantationsprogrammen durch die jeweils zuständigen Institutionen möglich sein.



Verdachtsunabhängige flächendeckende Kontrollen müssen eingeführt werden, sind aber nur möglich, wenn auch die notwendigen Personal- und Finanzressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die Transparenz muss durch Veröffentlichung von Prüfberichten verbessert werden. Dem durch die Unregelmäßigkeiten verständlicherweise geweckten besonderen Informationsinteresse von Parlament und Öffentlichkeit soll durch eine ständige Berichterstattung zur Lage der Organspende und –vermittlung entsprochen werden. Zur umfassenden Aufklärung der Vorgänge in den Transplantationszentren Göttingen und Regensburg soll die Arbeit der Kontrollgremien durch Sonderprüfer verstärkt werden.

Ungeachtet der aktuell bekannt gewordenen Vorkommnisse wird die kontinuierliche Optimierung der bestehenden Richtlinien zur patientenorientierten Organvermittlung fortgeführt. Dazu zählt auch die kritische Analyse des beschleunigten Vermittlungsverfahrens. Bei diesem Verfahren handelt es sich nach den Richtlinien zur Organtransplantation der Bundesärztekammer um „schwer vermittelbare Organe“, die andernfalls verloren gingen. Das Ziel ist, dies wieder zum eng definierten und transparenten Auswahlverfahren zu machen. Hierzu finden bereits laufende Beratungen in der Ständigen Kommission Organtransplantation statt.

Quelle und mehr: Quelle: Bundesärztekammer, 10.08.2012
news.doccheck.com

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Datum: 09.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Auch Olympioniken japsen nach Luft

Auch Olympioniken japsen nach Luft

Von den Olympiasiegerinnen Anni Friesinger-Postma und Cathy Freeman weiß man es, ebenso von der mehrfachen Olympiamedaillen-Gewinnerin Sandra Völker: Sie haben Asthma - und sind keine Ausnahmen.
CRAWLEY (dk). Ob Rudern, Laufen oder Schwimmen - für Höchstleistungen braucht der Körper Sauerstoff. Da erscheint es nur logisch, dass Atemwegsprobleme eher selten unter Spitzensportlern anzutreffen sind.

Weit gefehlt: Acht Prozent der Olympioniken leiden offenbar an Asthma oder hyperreaktiven Atemwegserkrankungen.

Das berichtete kürzlich der australische Wissenschaftler Kenneth Fitch (Br J Sport Med 2012; 46: 413). Er hatte für seine Studie Daten der olympischen Spiele zwischen 2002 und 2010 ausgewertet.

Damit avanciert Asthma nicht nur zur häufigsten chronischen Erkrankung bei Spitzensportlern, sondern toppt deutlich die Prävalenz in der Normalbevölkerung, die bei etwa fünf Prozent der Erwachsenen liegt.

Besonders Ausdauersportlern bleibt die Luft weg

Während Ringer, Tischtennisspieler und Gewichtheber kaum mit dieser Atemwegsproblematik zu kämpfen haben, ist der Anteil der Asthmatiker unter den Ausdauersportlern umso höher.

Ganz oben rangieren die Triathleten mit 24,9 Prozent, gefolgt von den Radfahrern (17,2 Prozent), Schwimmern (17,1 Prozent) und Fünfkämpfern (16,8 Prozent).

Auch für die Wintersportarten gilt: Je mehr Kondition und Ausdauer nötig ist, desto höher die Asthmaprävalenz; allen voran die Disziplinen Langlauf (17,2 Prozent), Nordische Kombination (12,9 Prozent), Eisschnelllauf (12,0 Prozent) und Biathlon (8,2 Prozent).

Das Lungenleiden scheint die Athleten jedoch nicht daran zu hindern, Höchstleistungen zu erbringen. Bei den Winterspielen in Salt Lake City 2002 etwa heimsten die 5,7 Prozent Beta-2-Agonisten-inhalierenden Olympioniken 15,6% der Medaillen ein.

Bei den Sommerspielen in Athen 2004 beanspruchten die 7,7 Prozent asthmakranken Teilnehmer 14,4 Prozent der Medaillenränge für sich.

Nur ein Dopingvorwand?

Schnell regt sich da natürlich der Verdacht der Vorteilsnahme, zumal seit 1996 zu beobachten war, dass immer mehr Spitzensportler zum Asthmaspray griffen.

Doch die Erhebung des Australiers bezog sich auf einen Zeitraum, als das Internationale Olympische Komitee (IOC) bereits die Bestimmungen für den Gebrauch für Beta-2-Agonisten und Glukokortikoide verschärft hatte.

Zwar blieben beide Wirkstoffe zur Inhalation zugelassen, doch verlangte das IOC nun eine umfangreiche Diagnosebestätigung.

Wer die notwendige Ausnahmegenehmigung wollte, musste einen Provokationstest bzw. ein Spirometrie-Protokoll unter Belastung vorlegen oder den positiven Effekt der Wirkstoffe auf seine Atmung nachweisen.

2010 wurden die Regeln wieder gelockert: Seitdem sind die Wirkstoffe Salbutamol und Salmeterol erlaubt, allerdings nur inhalativ und in therapeutischen Dosen. Das gilt auch für Glukokortikoide.

Eine Ausnahmegenehmigung ist nicht mehr zwingend, es genügt die Erklärung, auf diese inhalativen Wirkstoffe angewiesen zu sein. Die systemische Einnahme bleibt verboten. (The Wold Anti-Doping Code: The 2012 Prohibited L ist: International Standard; gültig ab 1. Januar 2012)

Macht Spitzensport lungenkrank?

Nur wenige Sportler hatten die Atemprobleme bereits von Kindesbeinen an. Vielmehr scheint das intensive Ausdauertraining über die Jahre Asthma zu provozieren.

Der norwegische Allergologe Kai-Håkon Carlsen vermutet vor allem zwei Faktoren, die den Atemwegen der Spitzensportler zu schaffen machen (Expert Rev Resp Med 2011; 5: 1).

Infolge der forcierten Atmung kühlen die Atemwege aus, es kommt zur Vasokonstriktion mit sekundärer reaktiver Hyperämie, Ödembildung und Verengung der Atemwege.

Zudem beeinträchtigt der Wasserverlust aufgrund der hohen Ventilationsrate das osmolare Gleichgewicht. Die freigesetzten Entzündungsmediatoren führen wiederum zur Konstriktion.

Bei Schwimmern spielt sicherlich auch der Chloramingehalt der Atemluft eine Rolle. Doch das Einatmen von verschmutzter und kalter Luft gelte zwar als wichtiger Risikofaktor und könnte auch bei manchen Sportarten einiges erklären, resümiert Fitch, aber eben nicht bei allen.

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 08.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Klinik ade: Nach dem Kurzentlassungsbrief fragen

Klinik ade: Nach dem Kurzentlassungsbrief fragen

Bevor Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden, sollten sie oder ihre Angehörigen um einen Kurzentlassungsbrief bitten, in dem ihre aktuelle Medikation verzeichnet ist. Dies empfiehlt die Apothekerkammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Die Patienten sollten noch während des Klinikaufenthalts mit dem behandelnden Arzt oder sofern auf Station verfügbar, mit einem Krankenhausapotheker besprechen, welche Medikamente sie weiter einnehmen sollen.

Damit die Arzneimittelversorgung zu Hause nahtlos klappt, sollten die Patienten oder ihre Angehörigen nach der Entlassung mit dem Kurzentlassungsbrief zu ihrem Haus- oder Facharzt gehen, damit dieser so schnell wie möglich ein Rezept ausstellt. Dieses kann in jeder öffentlichen Apotheke eingelöst werden. Bei der Entlassung vor Feiertagen oder zum Wochenende können die notwendigen Medikamente aus dem Krankenhaus mitgegeben werden, betont die Kammer.

Probleme kann auch die Aut-idem-Substitution bergen. Ein mehrfacher Präparatewechsel – erst in der Klinik, dann zu Hause – könne Verwirrung auslösen und das Vertrauen der Patienten in die Medikation schwächen, warnen die Apotheker. Betroffene dürfen jedoch auf keinen Fall eigenmächtig ihre Arzneitherapie beenden, da dies schwere Folgen für die Gesundheit und den Heilungsprozess haben kann. Wer unsicher ist, sollte sich von einem Apotheker im Krankenhaus oder in der öffentlichen Apotheke beraten lassen, betont die Apothekerkammer Niedersachsen. «Je mehr ein Patient über seine Therapie weiß, umso mehr kann er selbst dazu beitragen, dass diese Therapie mit Erfolg abgeschlossen werden kann.»

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 08.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Neues Internetportal: "REHADAT Hilfsmittel" schafft Übersicht

Neues Internetportal: "REHADAT Hilfsmittel" schafft Übersicht

Wo gibt es einen geeigneten Rollstuhl? An wen kann ich mich wenden, wenn ich ein Bildtelefon brauche? Wer fördert die Anschaffung eines höhenverstellbaren Arbeitstisches? Schnell, unkompliziert und übersichtlich beantwortet das neue Internetportal REHADAT Hilfsmittel solche Fragen.

Auf www.rehadat-hilfsmittel.de sind mehr als 21.000 Produkte nach Bereichen wie Arbeitsplatz, Mobilität, Haushalt oder Kommunikation gruppiert und detailliert beschrieben. Bilder, Produktmerkmale, Hersteller- und Vertriebsadressen werden genannt. Ergänzt werden die Inhalte durch zahlreiche Gerichtsurteile (zum Beispiel Kostenübernahme), Literatur (Testberichte), Praxisbeispiele (zum Einsatz von Hilfsmitteln am Arbeitsplatz) und Adressen (Beratungsstellen). Besonders hilfreich ist die Infothek. Sie enthält praxisorientierte Hintergrundinformationen dazu, wie man an das gewünschte Hilfsmittel kommt und wie die Finanzierung geregelt ist.

Als zusätzliche Serviceleistung enthält das Portal das Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung, ein umfangreiches deutsch-englisches Fachwörterbuch sowie zahlreiche weiterführende Links.

REHADAT-Hilfsmittelt richtet sich an Menschen mit Behinderung oder mit gesundheitlichen Einschränkungen, an ältere Menschen und an alle, die sich mit dem Thema Hilfsmittel befassen.

Das Portal gehört zum Informationssystem REHADAT - dem weltweit größten Informationsangebot zum Thema Behinderung und berufliche Teilhabe (www.rehadat.de). Das Projekt ist im Institut der deutschen Wirtschaft Köln angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Quelle und mehr: vdk.de

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Datum: 07.08.2012 - Kategorie: Transplantation

Organspende: Wie das übliche Verfahren umgangen wird

Organspende: Wie das übliche Verfahren umgangen wird

In Deutschland gelangen immer mehr Spenderorgane per Schnellverfahren ohne Beachtung aller sonst üblichen Kriterien zu todkranken Patienten. Allein im Vorjahr wurden rund 900-mal Herz, Lunge, Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse per beschleunigter Vermittlung vergeben, wie aus einer Antwort des Bundesgesundheits­ministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht. Dieses Verfahren wird zum Beispiel für schwer vermittelbare Organe etwa von älteren Patienten mit Vorerkrankungen angewendet. Die Organe bleiben in der Regel in der Region. Verstärkt wird auf kurze Dauer bis zum Einsetzen des Organs geachtet.

Wenn ein solches Organ bereits in einem Transplantationszentrum ist und dort als nicht geeignet für einen Patienten bewertet wird, kann es sein, dass es gar nicht mehr allgemein vergeben wird, sondern gleich in der Klinik bleibt. Das sonst gängige System einheitlicher Wartelisten ist so weitgehend außer Kraft gesetzt.

Das Ministerium verwies allerdings auf Richtlinien der Bundesärztekammer, nach denen es auch für dieses Verfahren bestimmte Auswahlkriterien gibt. Mit 38,5 Prozent wurde 2011 etwa mehr als jede dritte Leber auf diesem Weg vergeben. Auch fast jedes vierte Herz und sogar jede zweite Bauchspeicheldrüse wurde im beschleunigten Verfahren verteilt. 2002 betrug der Anteil der beschleunigten Verfahren bei Herz, Leber und Bauchspeicheldrüse noch unter 10 Prozent.

Das Ministerium begründete den Anstieg mit dem wachsenden Spenderalter, was gemeinsam mit weiteren Faktoren wie Vorerkrankungen vermehrt schwer vermittelbare Organe bringe. Es gilt dem Bericht zufolge bei Experten jedoch als manipulationsanfällig. Wiederholt war der Verdacht geäußert worden, Organe würden «kränker» gemacht, um das bestehende System der Organverteilung zu unterlaufen.

Der Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz-Stiftung, Eugen Brysch, sagte der dpa, in einem Prüfbericht im Auftrag des Gesundheitsressorts sei das Verfahren bereits vor Jahren als anfällig für Manipulationen bezeichnet worden. «Die 50 Transplantationszentren wickeln hier Organentnahme, Verteilung und Empfang größtenteils in Eigenregie ab.» Brysch verlangte Aufklärung über den Anteil der Privatzahler und ausländischer Organempfänger am beschleunigten Verfahren.

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 07.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Freiburger Chirurgen entfernen ganzen Lungenflügel via Schlüsselloch-OP

Freiburger Chirurgen entfernen ganzen Lungenflügel via Schlüsselloch-OP

Freiburg – Thoraxchirurgen am Universitätsklinikum Freiburg haben zum bisher ersten Mal in Baden-Württemberg einen ganzen Lungenflügel minimal-invasiv entfernt. Sie operierten einen an Lungenkrebs leidenden Patienten. Einzelne Lungenlappen seien in den vergangenen zwei bis drei Jahren immer wieder via Schlüsselloch-Operation entfernt worden, doch die Entnahme ganzer Lungenflügel sei bisher die absolute Ausnahme geblieben, so die Freiburger Mediziner.

„Für den Arzt ist dieser Eingriff zwar eine Herausforderung, der Patient profitiert aber sehr von dieser Operationsmethode, gerade wenn er ohnehin geschwächt ist und an Vorerkrankungen leidet, wie der von uns behandelte 62-Jährige, und die Erhaltung einzelner Lungenlappen ausgeschlossen ist“, erklärte Bernward Passlick, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Thoraxchirurgie am Uniklinikum Freiburg.
Anstelle von 25 Zentimeter maß der Schnitt des Chirurgen nur fünf Zentimeter und auf die Spreizung der Rippen konnte er ebenfalls verzichten. Außerdem lässt sich dem Klinikum zufolge durch das schonende Verfahren die Zahl der Lungenentzündungen und anderer Komplikationen vermindern.

Der zu entfernende Lungenflügel wurde von Passlick und seinem Team noch im Körper des Patienten sicher in einem Plastiksack verpackt, damit die Wundränder nicht mit Tumorzellen in Kontakt kommen, was zur Bildung von Metastasen führen könnte. „Möglich ist die minimal-invasive Entfernung eines ganzen Lungenflügels allerdings nur, wenn der Tumor eine Größe von fünf Zentimetern nicht überschritten hat“, so Passlick.

Quelle und mehr: © hil/aerzteblatt.de

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Datum: 07.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Proteine: Aktiv auch ohne Wasser

Proteine: Aktiv auch ohne Wasser

Quelle: Forschungszentrum Jülich, 06.08.2012Ohne

Wasser können Proteine, die Maschinen der Zellen, ihre vielfältigen Aufgaben nicht erfüllen – dieser Grundsatz galt über Jahre. Doch Forscher entdeckten, dass Hybride aus Proteinen und Polymeren auch ohne Wasser biologisch aktiv sein können.

Proteine sind winzige biologische Maschinen. Sie katalysieren lebenswichtige Prozesse in tierischen und pflanzlichen Zellen, geben Geweben Halt oder synthetisieren Stoffe für Medizin und Industrie. Lange ging man davon aus, dass Wasser oder andere Lösungsmittel unverzichtbar wären für die Arbeit der Moleküle. Denn Wasser vermittelt den Proteinen eine Beweglichkeit, ohne die sie nicht funktionieren. Trocknet man die Proteine aus oder friert das Wasser ein, so geht die Beweglichkeit und damit auch die Funktionsfähigkeit verloren, ganz so, wie sich ein eingefrorenes Schloss nicht mehr öffnen lässt.

Schmiermittel für Proteine

Ein alternatives „Schmiermittel“ für Proteine entdeckten Forscher erstmals 2010. Sie beobachteten, dass Hybride aus dem Muskelprotein Myoglobin und Polymeren reversibel Sauerstoff binden können, ganz so wie das Myoglobin in seiner natürlichen Form. Forscher aus Frankreich, Großbritannien, Australien und Deutschland konnten jetzt die Gründe dafür nachweisen. Neutronenexperimente an Instrumenten des Forschungszentrums Jülich an der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) in Garching bei München und an Instrumenten des Institut Laue-Langevin (ILL) im französischen Grenoble machten die Untersuchungen möglich.

Die Forscher fanden, dass sich Proteine, die von einer Polymerschicht bedeckt sind, vergleichbar bewegen können wie Proteine, die von einer Schicht Wasser bedeckt sind. Auch ist die Polymerschicht vergleichbar flexibel wie die Wasserschicht. „Das Hydratwasser von Proteinen kann also durch Polymere ausgetauscht werden, ohne dass die Proteine ihre Beweglichkeit und damit ihre Funktionsfähigkeit einbüßen“, erläutert Dr. Martin Weik vom Institut de Biologie Structurale in Grenoble. Diese Entdeckung könnte sich die Industrie zunutze machen.

Schnelle Wundheilung

„Protein-Polymer-Hybride könnten z.B. in Wundcremes oder Wundpflastern eingesetzt werden. In hoher Konzentration könnten sie Sauerstoff zur Wunde hin transportieren und damit zur raschen Wundheilung beitragen“, erläutert Dr. Adam Perriman von der britischen Universität Bristol, der auch schon an der Entdeckung 2010 beteiligt war.

Die Forscher nutzten für ihre Messungen die Fähigkeit von Neutronen aus, sehr sensitiv und zerstörungsfrei die atomaren Strukturen und Bewegungen von biologischem Material abbilden zu können. Indem sie entweder die Proteinbestandteile oder die Polymerbestandteile der Hybride einfärbten, konnten sie die Bewegungen der beiden Komponenten getrennt voneinander untersuchen. „Das geht so nur mit Neutronen“, erläutert Dr. Joachim Wuttke vom Jülicher Zentrum für Forschung mit Neutronen (JCNS) in Garching bei München. Er unterstützte die Forscher bei ihrer Arbeit am Jülicher Instrument.
Erst im Juli 2012 hatten die beiden Forscher gemeinsam mit einem internationalen Team mit Hilfe des gleichen Verfahrens gezeigt, dass sich das Wechselspiel zwischen verschiedenen Typen von Proteinen und dem sie bedeckenden Wasser bedeutsam unterscheidet.

Quelle und mehr: news.doccheck.com/de

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Datum: 06.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Lungenleiden COPD kann genetische Ursache haben

Lungenleiden COPD kann genetische Ursache haben

Die Lungenerkrankung COPD wird im Allgemeinen schnell mit dem Rauchen erklärt. Der Qualm ist aber nicht immer Ursache: Es gibt auch einen Gendefekt, der dafür verantwortlich gemacht wird.
Ursache einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist nicht immer das Rauchen. Auch ein Gendefekt kann dahinterstecken. Allerdings seien viele Menschen Träger dieses Gendefekts, ohne es zu wissen, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Die Experten empfehlen COPD-Patienten, sich testen zu lassen. Im Falle eines positiven Ergebnisses könne die Behandlung optimiert und die Lebensqualität der Betroffenen länger erhalten werden.

Der Gendefekt äußert sich durch den Mangel an einem Enzym namens Alpha-1-Antitrypsin, das normalerweise ein anderes Enzym (Leukozytenelastase) hemmt. Fehlt der Hemmstoff, kann dieses Enzym verstärkt elastisches Gewebe im Körper abbauen, wie Dieter Köhler von der DGP erklärt.
Dauerhafter Husten und Atemnot


Dadurch werden die Lungenbläschen angegriffen und zerstört, aber auch die kleinen Bronchialäste und die Lungengefäße nehmen Schaden. So entwickelt sich auch ohne Zigarettenrauchen das Krankheitsbild einer COPD.
"Viele der Betroffenen entwickeln bereits zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr Symptome wie dauerhaften Husten, Auswurf und Atemnot bei körperlicher Belastung. Insbesondere Zigarettenrauchen beschleunigt die Entwicklung des Emphysems allerdings erheblich. Die COPD entwickelt sich dann oft 10 bis 20 Jahre früher", betont Köhler.


Einfacher Bluttest beim Arzt


Einen Hinweis darauf, ob jemand Träger des Gendefekts sein könnte, gibt nach seinen Worten bereits ein einfacher Bluttest beim Hausarzt. Gewissheit bringt eine genaue genetische Bestimmung des Mangels beim Deutschen Alpha-1-Antitrypsinzentrum an der Universität Marburg.

Betroffene können zusätzlich zur symptomatischen Behandlung ihrer COPD dann eine sogenannte Ersatztherapie erhalten, bei der das fehlende Protein dem Körper über eine Infusion zugeführt wird.

Mit einer Häufigkeit von weniger als 5 von 10.000 Betroffenen zählt Alpha-1-Antitrypsin-Mangel zu den seltenen Erkrankungen, weitaus häufigste Ursache der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung ist das Rauchen.

Quelle und mehr: www.welt.de/gesundheit

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Datum: 06.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Trinken bis zum Hirnödem

Trinken bis zum Hirnödem
Überhydrierung beim Sport

Sportler sollen vor dem Sport, während dem Sport und danach viel trinken - solche Ratschläge gibt es zuhauf. Alles Quatsch, sagen inzwischen viele Sportmediziner. Man soll trinken, wenn man Durst hat, alles andere ist sogar gefährlich.
KASSEL. Die 41-jährige Marathonläuferin hatte die Strecke zwar in fünf Stunden geschafft, fühlte sich danach aber nicht besonders wohl: ihr war übel, der Kreislauf war am Zusammenbrechen.

Sie gab an, genug getrunken zu haben, die anwesenden Ärzte verabreichten ihr aber Infusionen, weil sie einen Flüssigkeitsmangel vermuteten.

Das war fast fatal: Kurze Zeit später lag die Frau mit Hirnödem und Hyponatriämie auf der Intensivstation. Nicht zu wenig Wasser, sondern zu viel, war das Problem, wie Notfallmediziner um Dr. Stefan Trautwein vom Klinikum Kassel berichteten (Notfall Rettungsmed 2009; 12:287-289).

Offenbar passieren solche Unfälle immer wieder: Nach Marathonläufen haben bis zu 13 Prozent der Sportler zu niedrige Natriumspiegel (unter 136 mmol/l), schwere Hyponatriämien mit Werten unter 120 mmol/l kommen immerhin bei 3 bis 6 von 1000 Läufern vor, schreiben Trautwein und Mitarbeiter.

Dagegen ist die Gefahr einer Dehydrierung eher gering. "Wir konnten in der Literatur keinen einzigen Fall von Dehydrierung als Todesursache bei Marathonläufern feststellen, es gibt aber zahlreiche Berichte über Läufer, die an einer Überhydrierung starben", schreiben Forscher um Dr. Carl Heneghan von der britischen Oxford University in einer aktuellen Publikation

Quelle und mehr : www.aerztezeitung.de

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Datum: 04.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Besorgnis wegen Robbengrippe

Besorgnis wegen Robbengrippe
Forscher haben einen neuen Influenzastamm entdeckt: Ein H3N8-Virus entpuppte sich als Ursache eines Robbensterbens an der Ostküste der USA. Das Virus stammt von Wasservögeln und hat sich inzwischen an Säuger angepasst.
NEW YORK (mut). Es sind nicht immer nur Hühner und Schweine, die potenzielle Pandemieviren tragen und verbreiten können: Bei toten Robben haben US-Forscher nun ein neues H3N8-Influenzavirus entdeckt.

Es ist nahe verwandt mit einem H3N8-Vogelgrippevirus, das seit 2002 unter Wasservögeln an der Ostküste grassiert.

Infektiologen um Dr. Simon Anthony von der Columbia University in New York vermuten, das Virus sei über den Kot infizierter Wasservögel auf Robben übergesprungen und habe sich mittlerweile an die Säuger angepasst (mBio 2012, 3(4): e00166-12).

Das Team um Anthony hatte zunächst nach der Ursache eines Robbensterbens gesucht, bei dem zwischen September und Dezember vergangenen Jahres über 160 tote oder schwer kranke Tiere an die Ostküste von Neu England gespült wurden.

Fast alle Tiere waren weniger als sechs Monate alt und zeigten Symptome einer Pneumonie. Fünf der Tiere wurden gründlich obduziert und mit molekularbiologischen Methoden auf eine ganze Reihe potenzieller Erreger hin untersucht.

Bei allen Tieren fanden sich hohe Konzentrationen von Influenza-A-Viren im Gewebe. Eine genaue Analyse ergab einen Stamm vom Subtyp H3N8.

Sequenzvergleiche zeigten eine starke Ähnlichkeit mit einem H3N8-Vogelgrippevirus, lediglich 37 Genveränderungen wurden zwischen den beiden Stämmen festgestellt, davon treten drei auch bei humanpathogenen Influenzaviren auf und sind offenbar für den Wirtswechsel von Vögeln zu Säugern nötig.

Das neue Virus hat zudem die Fähigkeit, mit seinem Hämagglutinin-Rezeptor sowohl an Zelloberflächen mit α-2,6-Sialinsäure zu binden, die in den oberen Atemwegen von Säugern vorkommt, als auch an α-2,3-Sialinsäure, wie sie in Säugerlungen und im Magen-Darm-Trakt von Vögeln auftritt.

Eine Gefahr auch für Menschen?

Das Virus kann sich dadurch gut verbreiten und zugleich schwere Pneumonien auslösen. Ähnliche Rezeptoreigenschaften hatte auch das Influenzavirus der Spanischen Grippe von 1918.

Das Robbenvirus zeigt zusätzlich einige Veränderungen, die bei Influenzaviren mit einer erhöhten Pathogenität einhergehen.

Die Studienautoren um Anthony fordern, die Verbreitung des neuen Virus genau zu überwachen, da es eine Gefahr für Menschen darstellen könnte, falls es in der Lage ist, auch andere Säuger zu infizieren.

Bisher sind allerdings keine humanpathogenen Influenzaviren bei Robben bekannt. Zwar gab es in der Vergangenheit zahlreiche Influenza-Ausbrüche unter Robben, die Tiere waren aber stets von Virussubtypen befallen, die nicht in der menschlichen Population vorkommen.

Dr. Thorsten Wolff vom Robert Koch-Institut (RKI) sieht nicht zuletzt deswegen auch kaum eine Gefahr für Menschen. Robbenpopulationen würden als zu klein angesehen, um eine Zirkulation oder Ausbreitung des Virus zu ermöglichen.

Zudem sorge die Infektionskette des Virus dafür, dass sich der Erreger nicht auf andere Populationen ausbreitet: Junge Tiere sterben entweder daran, oder sie sind nach der Erkrankung immun.

In beiden Fällen werde das Virus nicht aus der Population heraus transportiert, sagte der Leiter des Fachgebiets "Influenza/Respiratorische Viren" am RKI der "Tageszeitung" (taz).

Dr. Anne Moscona von der American Society of Microbiology (ASM) ist von der Harmlosigkeit des neuen Virus allerdings nicht ganz überzeugt.

"Neue Grippeviren können von überall herkommen", schreibt sie in einer Pressemitteilung zur Publikation von Anthony und Mitarbeitern. "Es ist daher wichtig, dass wir auch auf Routen achten, die wir bisher nicht im Blick hatten."

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 03.08.2012 - Kategorie: Presse

Immer mehr Verdachtsfälle

Immer mehr Verdachtsfälle

Erst Göttingen, jetzt Regensburg: Der Organspende-Skandal zieht weitere Kreise. Jetzt muss der Direktor der chirurgischen Klinik in Regensburg vorläufig seinen Hut nehmen. Immer mehr stellt sich die Frage: Wie tief ist der Sumpf noch?
ÖTTINGEN/MÜNCHEN. Im Transplantationsskandal gerät jetzt immer mehr auch das Uni Regensburg ins Visier der Ermittler. Dort hatte der unter Bestechlichkeitsverdacht stehende frühere Leiter der Göttinger Transplantationschirurgie in den Jahren 2003 bis 2008 als Oberarzt gearbeitet.

Nach Angaben des bayerischen Wissenschaftsministeriums besteht der Verdacht, dass auch in Regensburg im Zusammenhang mit Lebertransplantationen Krankendaten manipuliert wurden.

Bei neuen Untersuchungen der Klinikleitung sei man auf insgesamt 23 Verdachtsfälle in den Jahren 2004 bis 2006 gestoßen. Der Fall sei bereits der Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Die neuen Erkenntnisse werfen vor allem eine Frage auf: Warum hat man in Regensburg die Manipulationen erst jetzt entdeckt?

Schließlich war der Transplantationschirurg dort bereits 2005 aufgefallen. Damals hatte der Chirurg, bei dem es sich um einen palästinensischen Israeli handeln soll, nach Angaben der Uniklinik eine Leber nach Jordanien geschafft und dort einer Patientin implantiert.

Um den unzulässigen Organtransfer zu vertuschen, gab er fälschlicherweise gegenüber Eurotransplant an, dass sich die Patientin in Regensburg befinde, so die Klinik.

Außerdem wurden mehrere jordanische Patienten auf die Eurotransplant-Warteliste für postmortale Organspenden gesetzt. Damit dies nicht auffiel, wurde als Wohnort die Adresse des Regensburger Uni-Klinikums angegeben.

Ein Bericht ohne Konsequenzen

Die Ständige Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer (StäKO) hatte den Fall damals untersucht und ihren Bericht der Staatsanwaltschaft, drei bayerischen Ministerien, dem Klinik-Aufsichtsrat und der Ärztekammer übermittelt.

Zum Erstaunen der Prüfer zog der Bericht keine Konsequenzen nach sich. Einzige Folge war, dass die Regensburger Klinik Richtlinien für Organtransplantationen mit Auslandsbezug erließ.

Publik wurden die Vorfälle erst im Zuge der Ermittlungen in Göttingen. Auf erste Anfragen zu dem Fall gab die Pressesprecherin der Regensburger Klinikums noch Ende Juni die knappe Antwort, dass es zu keinem Zeitpunkt staatsanwaltliche Ermittlungen gegen den Oberarzt gegeben habe.

Das Klinikum überprüfe "regelmäßig und ständig" im Rahmen seines Risikomanagement-Systems alle Bereiche. Über Interna gebe man jedoch keine Auskunft.

Diese Strategie des "Unter-den-Teppich-Kehrens" lässt sich nun kaum mehr aufrechterhalten. Tatsächlich hatte die Staatsanwaltschaft damals den Fall geprüft, aber kein strafrechtlich relevantes Verhalten festgestellt.

Verstöße gegen die Richtlinien des Transplantationsgesetzes werden in der Regel nicht strafrechtlich geahndet - es sei denn, dass mit Organen gehandelt wurde oder ein anderer Patient, der durch die Manipulationen benachteiligt wurde, infolge eines ausgebliebenen Spenderorgans verstorben ist.

Ob ein solcher Nachweis zu führen ist, prüft jetzt die Staatsanwaltschaft Göttingen. Sie ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in 23 Fällen.

Der Regensburger Chirurg konnte unbehelligt weiterarbeiten und sogar Karriere machen. 2008 bewarb er sich auf die neu zu besetzende Stelle des Leiters der Transplantationschirurgie in Göttingen und setzte sich gegen mehrere Bewerber durch.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, stellte kürzlich die Frage, ob bei der Auswahl von Führungspersonal für die Transplantationsmedizin gewissenhaft gearbeitet werde.

Lilie: "In Göttingen wird nichts vertuscht

Dass in Göttingen von den Regensburger Vorfällen überhaupt nichts bekannt gewesen sei, sei "schon ein starkes Stück". Der Fall sei schließlich "dokumentiert gewesen".

Nicht nur in Göttingen fragen viele, was Montgomery da geritten hat. Die Ärztekammer hat den Prüfbericht nie veröffentlicht, auf die Frage, wer ihn zu lesen bekommen hat, war bei deren Pressestelle bislang keine Antwort zu erhalten.

Der Fall sei "in der Transplantationsszene bekannt gewesen", heißt es. Zu dieser "Szene" gehört auch der Transplantationskoordinator der Göttinger Universitätsmedizin, Ralf Werner. Bei den jährlichen Eurotransplant-Treffen seien die Regensburger Vorfälle nie angesprochen worden, sagt er.

Neben der Berufungskommission hatten auch drei Gutachter die Bewerber für die Stelle in Göttingen geprüft - allesamt renommierte Transplantationschirurgen, sagt Klinikvorstand Professor Martin Siess. Auch diese hätten keine Bedenken gehabt, sondern unisono den Kandidaten aus Regensburg empfohlen.

Das Göttinger Klinikum hat nach Bekanntwerden des ersten Verdachts sofort personelle Konsequenzen gezogen. Einen Tag nach einem Hinweis der BÄK im November 2011 wurde der Chirurg beurlaubt. Nachdem sich der Verdacht erhärtet hatte, trennte sich die Universitätsmedizin zum Jahresende von dem Arzt.

Auch bei dem Leiter der Abteilung Gastroenterologie und Endokrinologie wurde nicht lange gefackelt. Als man darauf stieß, dass in seiner Abteilung Laborwerte von Transplantationspatienten manipuliert wurden, wurde er vergangene Woche sofort vom Dienst frei gestellt.

Der Leiter der StäKO, Professor Hans Lilie, ist voll des Lobes: "In Göttingen wird nichts vertuscht, sondern schonungslos und ohne Rücksicht auf Verluste aufgeklärt."

Auch in Regensburg gibt es jetzt erstmals personelle Konsequenzen: Am Donnerstag wurde der Direktor der Chirurgischen Klinik, Professor Hans Schlitt, beurlaubt. Schlitt habe möglicherweise seine Aufsichtspflicht verletzt, teilte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch mit.

Unterdessen haben die ermittelnden Staatsanwaltschaften am Donnerstag mitgeteilt, dass sie ihre Ermittlungen eng koordinieren wollen. So hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig bereits Akten aus Regensburg angefordert.

Auch die Staatsanwaltschaft in Regensburg ermittelt derweil parallel zu Braunschweig gegen den ehemaligen Göttinger Transplantationsmediziner, der zuvor in Regensburg tätig war.

Berichte des bayerischen Wissenschaftsministeriums, wonach sich der ehemalige Oberarzt ins Ausland abgesetzt haben soll, wies die Sprecherin der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, Serena Stamer, am Donnerstag zurück.

"Nach unseren Erkenntnissen steht er für die Ermittlungsbehörden zur Verfügung." Allerdings sei der Arzt ein freier Mann und könne sich auch ins Ausland begeben.

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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Datum: 02.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

Streit um neues Sterbehilfegesetz

Streit um neues Sterbehilfegesetz

02.08.2012 l dpa

Ein neuer Anlauf des Bundesjustiz­ministeriums für ein gesetzliches Verbot der gewerblichen Sterbehilfe ist auf breite Ablehnung gestoßen. Massive Kritik kam aus den Reihen der Union, von der Bundesärztekammer und von Patientenschützern. Nach dem Gesetzentwurf soll gewerbliche Sterbehilfe mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden, Sterbebeihilfe für Angehörige und andere nahestehende Personen jedoch ungeahndet bleiben. Wörtlich heißt es ergänzend dazu: «Auch Ärzte oder Pflegekräfte können darunter fallen, wenn eine über das rein berufliche Verhältnis hinausgehende, länger andauernde persönliche Beziehung entstanden ist, wie dies zum Beispiel beim langjährigen Hausarzt oder einer entsprechenden Pflegekraft der Fall sein kann.»

«Das ist inakzeptabel, denn es öffnet dem Missbrauch Tür und Tor», sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU) der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sprach von einem «Stück aus dem Tollhaus». Das Ministerium schaffe damit die Rechtsgrundlagen für Ärzte als Sterbehelfer. «Unsere Position ist klar, als Sterbehelfer stehen wir Ärzte nicht zur Verfügung.»

Das Bundesjustiz­ministerium wies die Vorhaltungen als unzutreffend zurück. «Neues Strafrecht wird eingeführt, kein Strafrecht abgeschafft», sagte Ministeriumssprecher Anders Mertzlufft. Mit der Ergänzung des Strafgesetzbuches werde «mitnichten der gesamte Berufsstand der Ärzte straffrei gestellt». Es gehe vielmehr um «Spezialfälle» besonders enger und langer persönlicher Beziehungen, bei denen ein Beteiligter «dann zufällig auch Arzt ist». Mertzlufft sprach von äußerst schwierigen rechtlich-moralischen Fragen. Der Entwurf befinde sich in der Ressortabstimmung. Ob das Gesetz noch in diesem Jahr verabschiedet werden kann, ließ der Sprecher offen.

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Ahrendt, wies die Kritik aus Union und Ärzteschaft als «substanzlos» zurück. Der Präsident der Berliner Ärztekammer, Günther Jonitz, begrüßte im Gegensatz zu Montgomery den Gesetzentwurf. Es sei zwar richtig, dass Ärzte keine Sterbehelfer seien, «aber in begründeten Einzelfällen können sie Patienten auf diese Art von ihrem Leid befreien», sagte er dem Berliner «Tagesspiegel». Der Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, bemängelte, es bleibe unklar, was unter Strafe stehen und was straffrei bleiben solle. Offensichtlich wolle die Justizministerin ein ungeliebtes Vorhaben der Koalition auf diesem Weg scheitern lassen. Dabei sei eine eindeutige Regelung für die Suizidvermittlung wichtig.

Quelle und mehr: www.pharmazeutische-zeitung.de

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Datum: 01.08.2012 - Kategorie: Allgemeines

PKV-Gütesiegel für 33 Häuser

PKV-Gütesiegel für 33 Häuser

Großes Lob für die Sana Kliniken: Über 30 Häuser haben ein Qualitätssiegel erhalten - auch das Krankenhaus zum Roten Kreuz; Bad Cannstadt gehört zur Sana-Gruppe .
Die Sana Kliniken gehören der PKV.

ISMANING (maw). 33 Kliniken im Verbund der Sana Kliniken AG sind mit dem Gütesiegel der Privaten Krankenversicherung (PKV) ausgezeichnet worden.

Laut Sana ehrt das Gütesiegel "die hohe Qualität der medizinischen Versorgung und die Ausstattung von Ein- und Zweitbett-Patientenzimmern" in den betreffenden Einrichtungen.

Das Zertifikat werde im Rahmen einer Qualitätspartnerschaft vergeben und solle Patienten eine bessere Orientierung über die Behandlung im Krankenhaus ermöglichen. Regelmäßige Überprüfungen sorgten dafür, dass die hohen Anforderungen dauerhaft erfüllt werden.

Grundvoraussetzung für die Verleihung des Gütesiegels ist, so Sana, eine weit über dem Durchschnitt liegende medizinische Qualität.

Zu deren Nachweis würden die Qualitätsdaten der Kandidaten auf Basis der gesetzlichen Qualitätssicherung ausgewertet sowie die Qualitätsdaten des Online-Portals "Qualitätskliniken.de" herangezogen.

Dort werden neben der Medizinqualität auch Aspekte der Patientensicherheit, der Patientenzufriedenheit und der Arztzufriedenheit berücksichtigt.

Die Sana Kliniken AG ist die viertgrößte private Klinikgruppe Deutschlands - und gehört 31 PKV-Unternehmen. Größter Anteilseigner ist die DKV mit knapp 22 Prozent.

Im Jahr 2011 wurden 1,47 Millionen Patienten behandelt. Die Sana Kliniken umfassen 48 Krankenhäuser und 12 Alten- und Pflegeheime.

Quelle und mehr: www.aerztezeitung.de

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