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Datum: 30.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Antibiotika bei Bronchitis unnötig |
Antibiotika bei Bronchitis unnötig Ärzte Zeitung, 30.09.2011 Ob weiß, gelb oder grün - selbst bei verfärbtem Sputum im Rahmen einer akuten Bronchitis bringen Antibiotika meist keine Vorteile. Denn eine Verfärbung des Sputums ist kein Beweis für einen bakteriellen Infekt. Auch Viren sind dazu in der Lage. Das belegen jetzt britische Forscher in einer aktuellen Studie. NEU-ISENBURG (MUC / eb). Obwohl eine akute Bronchitis meistens durch Viren verursacht wird, verordnen viele Ärzte ein Antibiotikum. Somit erhalten viele Patienten mit akutem Husten unnötigerweise Antibiotika. Bei der Entscheidung für oder gegen eine antibiotische Therapie sind die klinische Präsentation des Patienten und das Vorhandensein von bestimmten Symptomen ausschlaggebend. Nun wurde in einer Studie untersucht, welchen Einfluss ein verfärbtes Sputum auf das Verschreibungsverhalten hat und ob die Antibiotikagabe bei gelblichem oder grünlichem Auswurf den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusst. 13 Symptome wurden erfasst und analysiert In einer prospektiven Erhebung in 13 europäischen Ländern haben jetzt britische Forscher die klinischen Daten zur Behandlung und zum Verlauf von 3402 Patienten erhoben, die sich wegen eines akuten Hustens oder eines tiefen Atemweginfekts in einer Hausarztpraxis vorstellten (Eur Respir J 2011; 38: 119). Neben einer Einschätzung des Allgemeinzustands wurden 13 Symptome, zum Beispiel Husten, Auswurf, Fieber, Dyspnoe, Sputumproduktion und -farbe erfasst und jeweils in vier Kategorien eingeteilt. Aus diesen Angaben wurde ein Score ermittelt, der die Schwere der Symptome widerspiegelt. Der klinische Verlauf wurde anhand von Patiententagebüchern erfasst, die eine tägliche Selbsteinschätzung des Patienten bezüglich der 13 wichtigsten Symptome abgefragt haben. Darüber hinaus wurde bei Sputumproduktion die Farbe erfasst (klar, weiß, gelb oder grün). Von 2419 Patienten lagen vollständige Angaben vor. Bei der Gesamteinschätzung "feeling generally unwell" fanden die Autoren eine gute Übereinstimmung zwischen der Einschätzung der Ärzte und der Selbsteinschätzung der Patienten am ersten Tag. Übereinstimmung bei "feeling generally unwell" Obwohl sich keine Assoziation zwischen dem Vorliegen von verfärbtem Sputum und der Schwere der Symptome finden ließ, auch nicht wenn die Gesamtsituation als "feeling generally unwell" eingeschätzt wurde, erhielten Patienten mit purulentem Auswurf signifikant häufiger ein Antibiotikum als Patienten ohne relevante Sputumproduktion. Bei allen Patienten kam es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden nach sieben Tagen, unabhängig von einer antibiotischen Behandlung. Auch bei Patienten, die purulenten Auswurf hatten, als schwer erkrankt eingeschätzt wurden oder bei denen sogar beides zutraf, war kein Vorteil einer Antibiotikagabe zu finden. Bei Patienten mit akutem Husten veranlasste das Vorliegen von gelblich oder grünlich verfärbtem Auswurf signifikant häufiger zur Verordnung von Antibiotika als klares oder weißliches Sputum, unabhängig von der Erkrankungsschwere. Allerdings hatten Antibiotika keinen Einfluss auf die Besserung der Symptome, auch nicht bei Patienten mit verfärbtem Sputum. Verfärbung des Sputums durch MPO-Freisetzung Diese gut geplante Studie liefert interessante Einblicke in die Praxis und die Behandlung von Patienten mit akutem Husten, kommentiert Dr. Sebastian Ott aus Bern (PneumoNews 2011; 4: 11). Weitläufig werde das Vorliegen von purulentem oder verfärbtem Auswurf als deutliches Zeichen einer bakteriellen Infektion gewertet. Deshalb werde hieraus oft die Indikation zur Verordnung von Antibiotika abgeleitet. So auch in der vorliegenden Studie. Die Verfärbung des Sputums entsteht bei Atemwegsinfektionen meist durch die Freisetzung von Myeloperoxidasen (MPO) aus neutrophilen Granulozyten. Allerdings kann auch im Rahmen von viralen Atemwegsinfektionen vermehrt MPO freigesetzt werden. Eine Studie in Allgemeinpraxen ergab, dass 56 Prozent der Patienten mit akutem Husten gelblich oder grünlich verfärbten Auswurf hatten. Allerdings konnte nur bei 20 Prozent von ihnen ein bakterieller Erreger kulturell isoliert werden. Gelblich oder grünliches Sputum - liefert keinen Beweis für bakteriellen Infekt Deshalb darf eine gelbliche oder grünliche Verfärbung des Sputums im Rahmen einer akuten Bronchitis nicht als Beweis für einen bakteriellen Infekt angesehen werden, zumal Viren hier die häufigsten Verursacher sind. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Autoren selbst bei Patienten mit verfärbtem Auswurf keinen Vorteil einer antibiotischen Behandlung finden konnten. Unnötige Antibiotikatherapien gewähren der zunehmenden Resistenzentwicklung Vorschub. Deshalb sollten Antibiotika bei akutem Husten im Rahmen einer tiefen Atemwegsinfektion bei Patienten ohne pulmonale Vorerkrankung mit Bedacht und zurückhaltend verordnet werden. Dies gilt auch bei Vorliegen von gelblichem Auswurf. Wichtig ist es jedoch, Patienten mit einer ambulant erworbenen Pneumonie zu erkennen, da hier meist eine bakterielle Infektion vorliegt und eine frühe antibiotische Behandlung essenziell für den weiteren Verlauf ist. Auch Patienten mit pulmonalen Vorerkrankungen, insbesondere schwerer COPD, können im Rahmen einer spezifischen Infektexazerbation mit purulentem Sputum von Antibiotika profitieren. Quelle: Ärzte Zeitung.de, vom 30.09.2011 |
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Datum: 30.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Genetische Grundlage der Lungenfunktion |
Genetische Grundlage der Lungenfunktion Forschern ist ein Durchbruch im Verständnis von Lungenfunktion und Lungengesundheit gelungen. Sie haben 16 Regionen des menschlichen Genoms identifiziert, die direkten Einfluss auf die Gesundheit der Lunge nehmen. Die Studie, die das SpiroMeta- und das CHARGE-Konsortium veröffentlicht haben, bedeutet einen Durchbruch im Verständnis von Lungenfunktion und Lungengesundheit. Sie weist den Weg zu neuen Ansätzen für die Prävention und Therapie von Lungenerkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), weil sie neue Erkenntnisse über die molekularen Mechanismen der Entstehung häufiger Lungenerkrankungen erbringt. 16 häufig vorkommende genetische Varianten, die direkten Einfluss auf die Lungenfunktion haben, konnte die bisher größte epidemiologische Studie zur Lungenfunktion identifizieren: dazu wurden bei über 48.000 Individuen je 2,5 Millionen genetische Varianten untersucht und in unabhängigen Kohorten in über 46.000 Teilnehmern verifiziert. Aus den Erkenntnissen sollen nun die Entstehungsmechanismen der Erkrankungen und konkrete Ansätze für Therapie und Prävention erarbeitet werden. Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München beteiligten sich mit Daten der KORA-Studie. „Die KORA-Kohorte ist für große epidemiologische Untersuchungen dadurch interessant, dass die Teilnehmer besonders gut untersucht sind“, sagt Dr. Joachim Heinrich vom Institut für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München. „Für die vorliegende Studie konnten wir unter anderem auf Daten zur Lungenfunktion zurückgreifen.“ Lungenerkrankungen wie die COPD und Asthma zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Ihre Ursachen sind bis heute vielfach nicht bekannt, die Heilung nicht möglich. |
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Datum: 29.09.2011 - Kategorie: Presse |
Neue Gesundheitskarte macht den Praxis-Test |
Neue Gesundheitskarte macht den Praxis-Test Im Oktober beginnt der Ernstfall für die umstrittene elektronische Gesundheitskarte. Seit Jahren ist sie im Testlauf. Was sie können soll, ist noch unklar. Nach jahrelanger Debatte geben die Krankenkassen ab nächster Woche die neue elektronische Gesundheitskarte an die Versicherten aus. Die Karte, die bislang nur in Modellregionen getestet wurde und im Vergleich zu den anfänglichen Plänen deutlich abgespeckt ist, soll allmählich die bisherige Krankenkassenkarte ersetzen. Anzeige Geplant ist, dass die Karte bis Ende 2011 an mindestens zehn Prozent der Versicherten ausgegeben wird. Das wären sieben Millionen Patienten. In "absehbarer Zeit" soll sie die bisherige Versichertenkarte vollständig ersetzen. Vorerst sollen auf der Karte nur die üblichen Stammdaten wie Name, Geburtsdatum, Adresse und Krankenversicherungsnummer gespeichert werden, die auch auf der bisherigen Versichertenkarte enthalten sind. Notfalldaten und Organspende Die augenfälligste Neuerung ist ein Foto des Versicherten, das den Missbrauch der Karte eindämmen soll. Um die neuen Karten lesen zu können, werden Arztpraxen und Krankenhäuser derzeit mit geeigneten Lesegeräten ausgestattet. Geplant ist, die Stammdaten der Versicherten regelmäßig online zu aktualisieren. Das erspart etwa bei einem Umzug den bisherigen Kartenaustausch. Die Versicherten können künftig auch freiwillig Notfalldaten etwa zu Vorerkrankungen, Allergien oder Blutgruppe speichern lassen. Auch die Bereitschaft zur Organspende könnte theoretisch auf der Gesundheitskarte dokumentiert werden. Zudem soll die Gesundheitskarte den Online-Austausch zwischen Ärzten ermöglichen, etwa um Befunde zügig zu übermitteln. Im Gegensatz zur bisherigen Versichertenkarte, die eine reine Speicherkarte ist, enthält die neue Gesundheitskarte einen Mikroprozessor. Dadurch lassen sich schutzbedürftige Informationen verschlüsseln. Um auf die medizinischen Daten zugreifen zu können, müssen der elektronische Arztausweis und die Gesundheitskarte zusammen in das Kartenterminal geschoben werden. Der Versicherte muss dem Datenzugriff später durch die Eingabe einer PIN-Nummer zustimmen, es sei denn, es liegt ein Notfall vor. "Lernfähig und intelligent" Einige Ärzteverbände wie die Freie Ärzteschaft und die Bürgerinitiative "Stoppt die e-Card" halten die Gesundheitskarte für zu teuer und zu unsicher. Die Chefin des Kassenverbands (KBV), Doris Pfeiffer, meint hingegen, die Karte sei "lernfähig und intelligent". Ihre Ausgabe sei nötig, um das Gesundheitswesen weiter zu modernisieren. Arztpraxen sollen ; trotz Widerstands vieler Ärzte ; laut KBV bis Jahresende Lesegeräte haben. Technische und organisatorische Schwierigkeiten sowie Widerstand bei den Akteuren verzögerten den Start jahrelang. Bisher fielen Kosten von mindestens rund 600 Millionen Euro für Karten, Lesegeräte und die Betreibergesellschaft Gematik an. Quelle:ZEIT ONLINE, AFP, dpa |
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Datum: 27.09.2011 - Kategorie: Transplantation |
Bahr macht Dampf bei der Organspende |
Bahr macht Dampf bei der Organspende BERLIN (af/sun). Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) drückt bei der Organspende aufs Tempo. Er will die gesetzlichen Krankenkassen verpflichten, ihre Versicherten schon bei der ab Oktober anstehenden Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte zu einer Erklärung über ihre Bereitschaft zur Organspende aufzufordern. Einen entsprechenden Bericht der "Berliner Zeitung" hat das Gesundheitsministerium am Montag bestätigt. Bei der so genannten Erklärungslösung sollen die Menschen in Deutschland wenigstens einmal im Leben mit dem Thema Organspende konfrontiert werden. Änderung im jetzigen Gesetzgebungsverfahren Damit ist keine Pflicht zur Organspende verbunden. Auch ein Nein beziehungsweise ein Später vielleicht werden akzeptiert. Bislang gilt in Deutschland die erweiterte Zustimmungslösung. Bahr will seinen Vorschlag noch im laufenden Änderungsverfahren des Transplantationsgesetzes unterbringen, das zur Anpassung an neue EU-Vorgaben ohnehin notwendig war. Damit könnte die Erklärungslösung noch in diesem Jahr kommen. Für eine Erklärungslösung plädieren auch die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Volker Kauder und Walter Steinmeier, die an einem eigenen Gesetzesprojekt arbeiten. Quelle: Ärzte Zeitung, 26.09.2011 |
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Datum: 27.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Jährliche Grippe-Impfung: Bester Schutz für Risikogruppen |
Jährliche Grippe-Impfung: Bester Schutz für Risikogruppen Die Grippesaison ist im vergangenen Jahr milde verlaufen, und auch dieses Jahr hoffen die Experten auf wenige Erkrankungen. Trotzdem sollten Menschen mit erhöhtem Risiko für Ansteckung oder Influenza-Komplikationen die jährliche Grippeimpfung erhalten. Von Philipp Grätzel von Grätz Die Grippeerreger, die für die Saison 2011/2012 erwartet werden, sind die gleichen wie im Vorjahr. Das gibt Hoffnung auf eine ähnlich milde Saison wie 2010/2011. "In der vergangenen Saison gab es geschätzt 2,1 Millionen zusätzliche, influenzabedingte Arztbesuche. Das entspricht einer eher milden bis moderaten Grippesaison", hat Privatdozent Walter Haas vom Robert Koch-Institut (RKI) bei einer Pressekonferenz von RKI und Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Berlin berichtet. Zweigeteilte Saison Was das Erregerspektrum angeht, war die Saison zweigeteilt. "Am Anfang dominierte eindeutig die Influenza A mit dem von der Grippepandemie bekannten Stamm H1N1." Später hat sich dann die Influenza B in den Vordergrund geschoben. Ab etwa Mitte März bestritten die Influenza-B-Viren die Grippewelle mehr oder weniger alleine. Erst ganz am Ende, im April, trat noch einmal vereinzelt die Influenza A auf, diesmal mit dem ebenfalls im Impfstoff enthaltenen Stamm H3N2. Die Daten dazu stammen aus dem RKI-Surveillance-System, an dem bundesweit 700 niedergelassene Ärzte teilnehmen. 1,2 Mio. Arbeitsunfähigkeiten wegen Influenza Andere Daten zur Grippewelle 2010/2011 bestätigen den eher moderaten Verlauf, den das Surveillance-System anzeigte. So gab es circa 1,2 Millionen influenzabedingte Arbeitsunfähigkeiten und 4700 influenzabedingte Krankenhauseinweisungen. Diese Werte liegen deutlich unterhalb der Vergleichswerte von Jahren mit schweren Grippewellen wie 2008/2009 oder 2004/2005. Hoffnung auf moderates Grippejahr "Für die kommende Grippesaison können wir zumindest die Hoffnung haben, dass uns ein ähnlich moderates Grippejahr bevorsteht", sagte PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek. Der Grund: Nach den üblichen Analysen der Grippeviruszirkulation auf der Südhalbkugel empfehlen die Experten von WHO und Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) für die kommende Saison den identischen Impfstoff wie im Vorjahr. Erneut sind also die drei Virusstämme A H1N1, A H3N2 und B im Impfstoff enthalten. Jeder Risikopatient sollte erneute Grippeimpfung erhalten Das sollte aber nicht zu Nachlässigkeit bei der Grippeimpfung verleiten, betonten die in Berlin versammelten Experten. Jeder Risikopatient sollte eine erneute Grippeimpfung erhalten, auch dann, wenn er im Vorjahr den identischen Impfstoff erhalten hat. Eine entsprechende offizielle Empfehlung der STIKO wurde bereits formuliert. Sie soll zu Beginn der letzten Septemberwoche veröffentlicht werden. "Der Grund für die Empfehlung ist, dass insbesondere bei Risikogruppen eine Schutzdauer von mehr als zwölf Monaten fraglich ist", so Cichutek. Keinerlei Auffälligkeiten bei Impfreaktionen Ein weiterer Grund ist, dass die jährliche Grippeimpfung unabhängig von den jeweils verimpften Stämmen im Vergleich zu nur gelegentlichen Grippeimpfungen zu einer besseren Schutzwirkung führt: "Vor allem gegen leicht veränderte Stämme, so genannten Drift-Varianten, die in jeder Saison auftreten können, ist der Schutz dann besser." Was die gemeldeten Verdachtsfälle auf Impfreaktionen angeht, gab es in der abgelaufenen Grippesaison keinerlei Auffälligkeiten. Fieber wurde bei 4,4 Prozent der Impflinge gemeldet, Kopfschmerz bei 3,4 Prozent, grippeähnliche Erkrankungen bei einem Prozent und Lokalbeschwerden am Arm bei 2,7 Prozent. Das ist jeweils ziemlich genau das langjährige Mittel. Die Impfstoffe der Grippesaison 2011/2012 Für die Saison 2011/2012 sind 19 Millionen Impfstoffdosen durch das PEI freigegeben. Angestrebt werden 20 bis 30 Millionen Dosen. Keiner der zugelassenen Impfstoffe enthalte die Quecksilberverbindung Thiomersal. Mit zwei Ausnahmen seien alle verfügbaren intramuskulären Impfstoffe für Erwachsene und Kinder ab sechs Monaten zugelassen. Die Ausnahmen sind Afluria®, das erst ab fünf Jahren zugelassen ist und Fluad®, der einzige Grippeimpfstoff mit Wirkverstärker (MF59). Fluad® ist für Personen ab 65 Jahren gedacht. Ebenfalls nur für Senioren, in diesem Fall ab 60 Jahren, gibt es den intradermalen Impfstoff Intanza®. Mutagrip® Kinder ist ein Impfstoff, der explizit für Kinder gedacht ist. Auf Zellkultur angezogen und damit für Hühnereiweißallergiker geeignet sind Optaflu® und Preflucel. (gvg) Quelle: Ärzte Zeitung, 27.09.2011 |
Link: Jährliche Grippe-Impfung |
Datum: 22.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Grippe-Impfsaison startet jetzt |
Grippe-Impfsaison startet jetzt Jetzt ist es an der Zeit, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Zum Start der Impfsaison riefen Robert-Koch-Institut (RKI), Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Personen mit erhöhtem Risiko auf, sich gegen die aktuell zirkulierenden Influenzastämme immunisieren zu lassen. Die Zusammensetzung des Impfstoffs ist mit der des Vorjahres identisch. Enthalten sind Antigene der Virustypen A/H1N1 (Schweinegrippevirus), A/H3N2 und B. Bisher hat das PEI 18 Millionen Dosen freigegeben. Die Impfung gilt als sicher und wirksam. Auch diejenigen, die im vergangenen Jahr bereits die Vakzine erhalten haben, sollten sich dieses Jahr impfen lassen. Laut PEI gibt es Hinweise auf einen besseren Impfschutz bei regelmäßiger Influenzaimpfung. Zudem hält die Schutzwirkung vermutlich nur eine Saison lang an. «Influenza kann vor allem bei chronisch Kranken, Älteren und Schwangeren zu einer schweren, unter Umständen lebensbedrohlichen Erkrankung führen, die nicht unterschätzt werden sollte», sagte RKI-Präsident Reinhard Burger. Die Impfung wird zudem Beschäftigten im Gesundheitswesen nahegelegt – zum eigenen Schutz und um eine weitere Ausbreitung über häufige Kontakte zu immungeschwächten Personen zu vermeiden, aber auch als Vorbildfunktion. Immerhin 60 Prozent der niedergelassenen Ärzte gaben in einer aktuellen RKI-Umfrage an, sich regelmäßig gegen die saisonale Influenza impfen zu lassen. Das ist ausbaufähig, aber deutlich mehr als die in früheren Umfragen ermittelten 20 bis 25 Prozent des klinischen Personals. (db) Quelle: pharmazeutische-zeitung.de 21.09.2011 |
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Datum: 22.09.2011 - Kategorie: Rauchen |
Wer gleich nach dem Aufwachen raucht |
Wer gleich nach dem Aufwachen raucht, hat größeres Kopf-, Hals- und Lungenkrebsrisiko Zwei neue Studien zeigen, dass Auswirkungen des Rauchens die sich die erste Zigarette direkt nach dem morgendlichen Aufwachen anzünden, ein größeres Risiko für Lungenkrebs bzw. Tumoren im Kopf- und Halsbereich haben als Raucher, die bei vergleichbarem Zigarettenkonsum pro Tag - länger abwarten können.Dadurch lassen sich Menschen identifizieren, die besonders stark Tumor gefährdet sind und gleichzeitig offenbar auch besonders stark nikotinabhängig, so dass sie ein rigideres Entwöhnungsprogramm benötigen als weniger nikotinsüchtige Raucher, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. Warum der frühere Griff zur Zigarette besonders gesundheitsschädigend ist, weiß man noch nicht genau. Theoretisch könnte man erwarten, dass ein süchtigeres Rauchverhalten auch zu einem höheren Tabakkonsum führt. Das scheint aber nicht durchgehend der Fall zu sein - wer früher zur Zigarette greift, raucht also nicht unbedingt auch mehr Zigaretten am Tag. Vielmehr wird durch den früheren Zeitpunkt des Rauchens nach dem Aufstehen möglicherweise die Verstoffwechselung der aufgenommenen Schadstoffe beeinflusst, so dass sich bei den Betroffenen - trotz vergleichbarer Konsummenge und Schadstoffdosis - tendenziell mehr Schadstoffe bzw. deren Abbauprodukte anreichern. Anderthalb bis doppelt so hohes Krebsrisiko Zusammenfassend beliefen sich die einzelnen Ergebnisse der beiden Studien folgendermaßen: Raucher, die innerhalb der ersten dreißig Minuten nach dem morgendlichen Aufwachen ihre erste Zigarette rauchten, wiesen ein um 1,8 erhöhtes Lungenkrebsrisiko und ein um 1,6 erhöhtes Risiko für Tumoren im Kopf- oder Halsbereich auf im Vergleich zu Rauchern, die sich erst nach einer Stunde die erste Zigarette anzündeten. Bei Rauchern, die 31-60 Minuten vergehen ließen, bis sie zur ersten Zigarette nach dem Aufstehen griffen, war das Lungenkrebsrisiko um den Faktor 1,3 und das Risiko für Kopf- oder Halstumoren um den Faktor 1,4 erhöht. Die Notwendigkeit, gleich nach dem Aufwachen rauchen zu müssen, kennzeichnet zum einen das individuelle Ausmaß an Nikotinabhängigkeit, wobei eine stärker ausgeprägte Sucht wahrscheinlich durch genetische Einflüsse und bestimmte Persönlichkeitsfaktoren verursacht wird. Zum anderen sind solche Menschen aber auch besonders stark gefährdet, an Krebs zu erkranken, und sollten deshalb umso mehr versuchen, von den Zigaretten loszukommen, warnt Köhler. Quellen: lungenaerzte-im-netz 22.09.2011 Lungenkrebs: Cancer, Online-Vorabveröffentlichung am 8.8.11 Kopf- und Halsbereich: Cancer, Online-Vorabveröffentlichung am 8.8.11 |
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Datum: 21.09.2011 - Kategorie: Presse |
Neue Gesundheitskarte bietet künftig auch Bezahlfunktion |
Neue Gesundheitskarte bietet künftig auch Bezahlfunktion Bochum 21.09.2011; Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bietet neben medizinischen und administrativen Funktionen auch sogenannte Mehrwertdienste für Versicherte und Ärzte beziehungsweise Psychotherapeuten. Darauf hat das ZTG Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen GmbH anlässlich des morgigen Fachkongresses IT-Trends Medizin/Health Telematics hingewiesen. Dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zufolge werden die Krankenkassen ab Anfang Oktober die ersten eGK an ihre Versicherten verteilen. Eine interessante Zusatzfunktion der Karte ist laut ZTG die Zahlungsfunktion im Umfeld medizinischer Leistungen. Patienten könnten mit der Karte die Praxisgebühr, Selbstzahlerleistungen, Zuzahlungen oder Eigenanteile bargeldlos direkt über ihre eGK abwickeln. Auch eine Jahresaufstellung der für Gesundheitsleistungen aufgewendeten Beträge für das Finanzamt sei so leicht möglich. Bei dieser Funktion dürfe weder der Zahlungsdiensteanbieter Rückschlüsse auf Umfang und Art der abgerechneten medizinischen Leistungen, noch der Behandelnde Rückschlüsse auf die Finanzsituation des Versicherten ziehen können. Um dies sicherzustellen, werde im Zahlungsfluss ein neutraler Treuhänder zwischengeschaltet. Dieser gebe den Beteiligten die Informationen weiter, die sie zur Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgaben benötigten. Nur der Versicherte selbst erhalte einen umfassenden Überblick zu allen über die eGK abgewickelten Transaktionen. In Verbindung mit einer verschlüsselten Datenübermittlung und Anonymisierung der Daten wird sichergestellt, dass niemand Informationen für anderweitige, nicht explizit geregelte Zwecke auswerten und nutzen kann, hieß es aus der ZTG. Die neue elektronische Gesundheitskarte enthält laut BMG zunächst neben einem Lichtbild die gleichen Verwaltungsdaten wie die Krankenversichertenkarte. Technisch ist die elektronische Gesundheitskarte aber bereits darauf vorbereitet, in weiteren Ausbaustufen auf Wunsch des Versicherten auch Notfalldaten sowie Hinweise auf Patientenverfügungen und Organspenderklärungen aufzunehmen. Darüber hinaus soll die Karte auch die Kommunikation zwischen den Leistungserbringern zum Beispiel durch den elektronischen Arztbrief verbessern. Quelle: © hil/aerzteblatt.de |
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Datum: 20.09.2011 - Kategorie: Transplantation |
Transplantationsgesetz: Montgomery warnt vor Staatsmedizin |
Transplantationsgesetz: Montgomery warnt vor Staatsmedizin Berlin – Die Empfehlung des Gesundheitsausschusses des Bundesrates, zukünftig sämtliche Richtlinien der Bundesärztekammer zur Organtransplantation einschließlich der Richtlinien zur Hirntodfeststellung einem Genehmigungsvorbehalt durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) zu unterstellen, hat der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, scharf kritisiert. „Woher das BMG die notwendige Sachkompetenz zur Beurteilung der Richtlinien nehmen soll, ist der Beschlussempfehlung nicht zu entnehmen“, schrieb Montgomery an die Regierungschefs der Länder. Mit diesem Votum drohe eine patientenferne Staatsmedizin, die für den Patienten nachteilig sei, warnte der BÄK-Präsident. Gleichzeitig informierte Montgomery, dass der Beschluss des Deutschen Ärztetages zur Neuregelung der Organspende nicht umsetzbar sei. „Eine Erklärungspflicht, bei der die Menschen verpflichtet werden, zur Organspende Ja oder Nein zu sagen, ist nach Auffassung von Verfassungsjuristen mit dem Grundgesetz nicht vereinbar“, sagte Montgomery. Daher wolle man nun die von den Fraktionsvorsitzenden von Union und SPD, Volker Kauder und Frank Walter Steinmeier, vorgeschlagene Entscheidungslösung unterstützen. „Jetzt geht es darum, wie die Bürger besser informiert werden können, wann das Gespräch mit ihnen gesucht und wo die Antwort dokumentiert wird. Nichts spricht dagegen, auf der elektronischen Gesundheitskarte freiwillig Angaben zur Spendebereitschaft zu hinterlegen“, so Montgomery. Kauder und Steinmeier streben an, dass jeder Bürger mindestens einmal im Leben mit dem Thema Organspende konfrontiert wird, beispielsweise bei der Ausgabe des Führerscheins oder des Personalausweises. Vor allem Kauder will aber niemanden zu einer Entscheidung zwingen. Quelle: aerzteblatt.de |
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Datum: 20.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Macht der Bundesausschuss neue DMP besser? |
Macht der Bundesausschuss neue DMP besser? Disease Management Programme sind beliebt, aber ob sie die Versorgung verbessern, weiß man nicht. Den weiteren Weg soll der Bundesausschuss bestimmen. Von Angela Mißlbeck BERLIN. Im Rahmen des Versorgungsstrukturgesetzes (VStG) ist geplant, dass die Richtlinienkompetenz für Disease Management Programme vom Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesversicherungsamt vollständig auf den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) übergeht. Das umfasst auch die Bestimmungen für die Evaluation. Das Bundesversicherungsamt (BVA) soll aber weiterhin für die Qualitätssicherung zuständig sein. GBA "bestens geeignet" "Wir erwarten dadurch eine flexiblere Entwicklung, eine inhaltliche Erweiterung und schnellere Umsetzung der DMPs", sagte Dr. Josephine Tautz vom Bundesgesundheitsministerium beim Fachkongress "Zehn Jahre DMP" am 19. September in Berlin. Sie ist davon überzeugt, dass der GBA für diese Aufgabe "bestens geeignet" ist. Zudem will das Bundesgesundheitsministerium die Befristung der Programme aufheben. Damit entfällt die Wiederzulassung durch das BVA. Davon verspricht sich das Ministerium, dass der Verwaltungsaufwand bei Krankenkassen und BVA deutlich reduziert wird. Der Aufwand für die Ärzte sei bereits mit der Einführung der elektronischen Dokumentation gesenkt worden. GBA soll künftig auch Evaluation neu regeln. BVA-Präsident Dr. Maximilian Gaßner äußerte sich verhalten kritisch darüber, dass der GBA künftig auch die Evaluation neu regeln soll. "Wir gehen davon aus, dass der GBA uns bei der Erstellung der Richtlinien angemessen beteiligt", sagte er. Der Ausschuss stehe vor den gleichen Methodenproblemen wie das BVA und werde sie auch nicht anders lösen können. Die Aussagekraft der Evaluation der Programme ist begrenzt. Das kritisierte nicht nur der Gesundheitsökonom Professor Gerd Glaeske. Auch der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats DMP beim BVA, Professor Karl Wegscheider, wies darauf hin, dass sich keine Aussagen treffen lassen, ob die Programme die Versorgung verbessert haben. "Das wäre ein Missbrauch der Daten", sagte Wegscheider. Das hängt damit zusammen, dass die Versorgungslage bei Einführung der Programme nicht ausreichend erforscht wurde. Nach Wegscheiders Auffassung tritt dieser Anfangsfehler aber mit der Zeit in den Hintergrund. "Inzwischen sind DMP gelebte Alltagspraxis", sagte er. DMP können auch Fehlanreize setzen, warnt Versorgungsforscher Fest steht, dass DMP die Versorgung verändert haben. Der Versorgungsforscher Professor Bertram Häussler warnte jedoch davor, dass die Programme auch Fehlanreize in der Versorgung setzen könnten. So sei beim DMP für Typ-2-Diabetiker die Blutzuckersenkung mit Insulin zur Erreichung eines bestimmten Hba1c-Wertes stark ins Zentrum gerückt. Häussler sprach von einer regelrechten "Insulinisierung" und verwies auf eine Studie, die nun gezeigt habe, dass stramme Blutzuckersenkung mit Insulin medizinisch nachteilig sein kann. Offen blieb, wie solche neuen Erkenntnisse künftig möglichst schnell in die Programme einfließen können. Quelle:Aerzte-Zeitung.de |
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Datum: 16.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Wissen über Atemwegserkrankungen in Deutschland lückenhaft |
Wissen über Atemwegserkrankungen in Deutschland lückenhaft Berlin; Freitag, 16. September 2011 Atemwegserkrankungen gehören zwar weltweit zu den häufigsten Todesursachen, doch das Wissen über sie ist in der Öffentlichkeit lückenhaft. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Wissenschaftsjahres 2011 – Forschung für unsere Gesundheit. Fast unbekannt ist die obstruktive Lungenerkrankung. 86 Prozent der Deutschen können der Studie zufolge mit der Buchstabenkombination COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) nichts anfangen. Dabei handelt es sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) um die weltweit vierthäufigste Todesursache. Experten des Kompetenznetzes Asthma/COPD gehen von ungefähr vier Millionen Betroffenen allein in Deutschland aus. „Auffällig ist, dass fast doppelt so viele Frauen (17 Prozent) wie Männer (9 Prozent) die Krankheit einordnen konnten“, so Claus Vogelmeier, Leiter des Kompetenznetzes Asthma/COPD. Zudem bestehe unter jungen Menschen massiver Aufklärungsbedarf. Nur sechs Prozent der 18- bis 29-Jährigen definierten laut Umfrage die Krankheit korrekt. Lediglich ein Prozent aller Befragten brachte sie mit Raucherhusten in Verbindung. „COPD geht in praktisch allen Fällen auf eine massive, langdauernde Belastung der Atemwege mit Schadstoffen zurück“, sagte Vogelmeier. Das sei heute in Europa überwiegend das Rauchen. Hingegen sind andere Lungen- und Atemwegserkrankungen den Deutschen deutlich vertrauter als COPD, so die Forsa-Umfrage. Am bekanntesten ist Lungenkrebs, den 60 Prozent der Befragten spontan als Lungenkrankheit nannten. Es folgen Asthma (48 Prozent), chronische Bronchitis (44 Prozent), Lungenentzündung (32 Prozent) und Tuberkulose (26 Prozent). Zu den Risikofaktoren von Lungen- und Atemwegserkrankungen zählt die Mehrzahl der Befragten das Rauchen (89 Prozent) und Luftschadstoffe wie Staub oder Feinstaub (60 Prozent). Andere Ursachen wie Infektionen, genetische Veranlagung, ungesunde Ernährung oder auch Allergien wurden kaum genannt. „Dazu passt, dass lediglich jeder zehnte Befragte angab, sich Sorgen zu machen, im Laufe des Lebens an einer Allergie zu erkranken, die die Lunge beeinträchtigt“, erklärte Vogelmeier. Quelle: © hil/aerzteblatt.de |
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Datum: 16.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Lachen scheint vor Schmerzen zu schützen |
Lachen scheint vor Schmerzen zu schützen Forscher der Universität Oxford testeten die Schmerzempfindlichkeit von Menschen und fanden heraus: Lachen kann Schmerzen lindern Die Teilnehmer mussten sich entweder ein lustiges Video oder eine faktenreiche Dokumentation anschauen, schreiben die britischen Forscher im Fachblatt „Proceedings of the Royal Society B“. In Tests habe ausgiebiges Lachen die Reizschwelle gegenüber physischem Schmerz erhöht, zum Beispiel wenn eine Manschette zur Blutdruckmessung am Oberarm immer stärker aufgepumpt wurde. Diesen Effekt konnten die Experten bei Zuschauern ernster Vorführungen nicht feststellen. Er sei am besten mit der Aktivität von Endorphinen zu erklären. „Wir vermuten, dass die körperliche Aktion beim Lachen die Aktivierung des Endorphin-Systems in Gang setzt“, schreiben die Wissenschaftler. Endorphine, mitunter auch als Glückshormone bezeichnet, sollen eine wichtige Rolle bei der Schmerzverarbeitung spielen und dem Organismus bei der Bewältigung von physischem und psychischem Stress helfen. Bisher wurde dieses Phänomen vor allem mit großer physischer Anstrengung, wie Laufen, in Verbindung gebracht. Die Forscher gehen davon aus, dass das für das menschliche Lachen typische anhaltende Ausatmen ohne Luft zu holen einen ermüdenden Effekt hat, der schließlich zur Ausschüttung der Endorphine führt. Dieser Effekt wurde nach Angaben der Experten noch verstärkt, wenn sich die Versuchspersonen die lustigen Videos nicht allein, sondern in Gruppen ansahen. Die Ergebnisse zeigen, dass dann die Reizschwelle gegenüber Schmerz sogar noch höher lag. Quelle: dpa / www.apotheken-umschau.de; 14.09.2011 |
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Datum: 13.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
NRW : Rot-Grün will Nichtraucherschutz verbessern |
Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen steht eine Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes an. Die SPD-Fraktion im Landtag diskutierte am Dienstag über erste Eckpunkte. Die Grünen machen beim Koalitionspartner seit Monaten Druck für ein strenges Rauchverbot unter anderem in Kneipen und Restaurants. Das NRW-Nichtraucherschutzgesetz der alten schwarz-gelben Landesregierung war 2008 in Kraft getreten. Das Gesetz sieht aber zahlreiche Ausnahmeregeln vom Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden vor. Deshalb hatte Rot-Grün nach dem Regierungswechsel 2010 striktere Regeln angekündigt. Ein Ende für den „Flickenteppich“ Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will in den nächsten Wochen einen Entwurf für einen verbesserten Nichtraucherschutz vorlegen. Sobald der Entwurf vom rot-grünen Kabinett beschlossen ist, wird er dem Landtag überstellt. Nach SPD-Angaben soll der Gesetzentwurf im Herbst ins Parlament eingebracht werden. „Wir brauchen beim Nichtraucherschutz mehr Klarheit, auch zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen“, sagte Steffens. Die SPD-Gesundheitsexpertin Heike Gebhard kündigte einen verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen an. In der Gastronomie solle Schluss sein mit dem „Flickenteppich“, sagte Gebhard. Ziel sei eine „einheitliche Regelung“, die von den Städten kontrolliert werden könne. Es werde insgesamt mehr Rauchverbote in gastronomischen Betrieben geben, sagte die Abgeordnete. Ob es ein generelles Verbot in Kneipen geben soll, ließ sie offen. Quelle:aerzteblatt.de |
Link: Rot-Grün will Nichtraucherschutz verbessern |
Datum: 13.09.2011 - Kategorie: COPD |
Exazerationen verhindern heißt die Devise bei der COPD |
Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen Von: Dr. Carola Gessner Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern! Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem ; zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen. Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22%. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht: Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust. Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines ;Exazerbations-Phänotyps; stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im Klinikarzt. Exazerbationen vermeiden senktdie Mortalität Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen. Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie. Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindestens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17%. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup. Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen. Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens. AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30%, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorgestellte Studien belegen einen günstigen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchitiskranken. Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage. Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren Weitere neue nicht medikamentöse Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beatmungstherapie sowie die chirurgischen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert. Quelle:MEDICALE-Tribune |
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Datum: 12.09.2011 - Kategorie: Presse |
Schwarz-Gelb will den Wirkstoffkatalog |
Ärzte Zeitung, 11.09.2011 Schwarz-Gelb will den Wirkstoffkatalog KBV-ABDA-Konzept soll ins Versorgungsgesetz BERLIN (sun/nös). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA) sind ihrem Ziel eines Medikationskatalogs näher gekommen. Entsprechende Modellprojekte will die schwarz-gelbe Koalition über das Versorgungsgesetz möglich machen. Mit dem Konzept waren KBV und ABDA im April vorgeprescht. Ärzte und Apotheker sollen vor allem für Volkskrankheiten einen Medikationskatalog vereinbaren. Der Arzt verordnet nur noch den Wirkstoff, über das Präparat entscheidet der Apotheker anhand einer zuvor festgelegten Liste. KVen, Apothekerverbände und Kassen sollen dazu auf Landesebene Modellvorhaben vereinbaren können, heißt es in dem Änderungsantrag von Union und FDP, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt. Entscheidend für den Katalog ist die "wirtschaftliche Wirkstoffauswahl". Geplant ist zudem ein Schiedsverfahren: Kommt es zu keiner Einigung, soll jede Vertragspartei beim Schiedsamt eine Festsetzung erwirken können. KBV und ABDA erwarten Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr. Ärzte und Apotheker fordern ein Drittel der Überschüsse. Die Koalition will mit dem Modell Qualität, Therapietreue und Wirtschaftlichkeit verbessern. Für Chroniker, die mindestens fünf Arzneien einnehmen, soll es eine Dauerüberwachung der Gesamtmedikation geben. Die Kassen hatten das Konzept zunächst grundsätzlich begrüßt. Sie verwiesen aber auf bereits vorhandene Möglichkeiten der Wirkstoffverordnung. Quelle: www.Ärzte Zeitung.de |
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Datum: 09.09.2011 - Kategorie: COPD |
COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten |
COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten London (dapd). Jeder vierte Mensch wird im Laufe seines Lebens die schwere, unheilbare Lungenkrankheit COPD entwickeln. Das haben kanadische Forscher in einer ersten umfassenden Risikoabschätzung für diese Erkrankung herausgefunden. Das Erkrankungsrisiko ähnele damit dem von Diabetes und Asthma und sei dreimal so hoch wie das eines Herzinfarkts, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin «The Lancet». (Lancet 2011; 378: 991-96) Die durch Rauchen oder Umweltschadstoffe ausgelöste Lungenerkrankung ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO heute die vierthäufigste Todesursache weltweit. «Obwohl COPD eine der tödlichsten, häufigsten und teuersten chronischen Krankheiten weltweit ist, gab es bisher keine Zahlen darüber, wie hoch das Erkrankungsrisiko in der breiten Bevölkerung ist», sagen die Wissenschaftler. Für ihre Studie werteten die Forscher die Gesundheitsdaten von 13 Millionen Einwohnern der kanadischen Provinz Ontario aus. Dabei habe sich gezeigt, dass eine heute 35-jährige Frau im Laufe ihres Lebens mit dreifach höherer Wahrscheinlichkeit an COPD erkranken werde als an Brustkrebs, berichten Erstautorin Andrea Gershon von der University of Toronto und ihre Kollegen. Bei Männern liege das Risiko dreifach höher als für Prostatakrebs. «Trotzdem scheint die breite Öffentlichkeit noch immer kaum etwas über COPD und seine gesundheitliche Bedeutung zu wissen», sagen die Forscher. Sie hoffen, dass ihre neuen Erkenntnisse nun mehr Aufmerksamkeit für diese Krankheit wecken. Sie könnten aber auch dazu beitragen, künftig mehr finanzielle Förderung sowohl für die Behandlung und Betreuung der Betroffenen, als auch für die weitere Forschung zu erhalten, hoffen die Wissenschaftler. Mehr als nur «Raucherlunge» Lange Zeit als «Raucherlunge» abgetan, gilt die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD heute als eine der schwerwiegendsten Krankheiten weltweit. 8 bis 20 Prozent aller über 40-jährigen sind laut WHO bereits davon betroffen. Bis zum Jahr 2030 könne COPD sogar zur dritthäufigsten Todesursache nach Herzkrankheiten und Schlaganfällen werden, heißt es. Sie sei schon jetzt eine der führenden Ursachen für Krankenhausaufenthalte und habe einen großen Anteil an den Kosten der nationalen Gesundheitssysteme. Hauptsymptome der COPD sind Auswurf, Husten und Atemnot. Wird das Fortschreiten der Krankheit nicht gebremst, können schwere Entzündungen und Veränderungen an den Lungenbläschen zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und letztlich zum Tode führen. Heilbar ist COPD bisher nicht. Krankheitsgeschichte über 14 Jahre verfolgt Gershon und ihre Kollegen analysierten Gesundheitsdaten von 13 Millionen Menschen im Alter zwischen 35 und 80 Jahren, die von der staatlichen Krankenversicherung der kanadischen Provinz Ontario erfasst waren. Beginnend mit dem Jahr 1996 untersuchten die Forscher, wie viele Personen in den folgenden 14 Jahren COPD bekamen, aber auch, welche anderen Krankheiten im Untersuchungszeitraum auftraten. Aus der Häufigkeit, mit der COPD in verschiedenen Altersklassen neu auftrat, ermittelten die Forscher das Risiko für eine Person, im Laufe ihres Lebens diese Krankheit zu bekommen. Die Wissenschaftler kamen auf ein Gesamtrisiko für COPD von 27,6 Prozent, das entspricht mehr als einem Viertel aller Personen. Männer seien etwas stärker betroffen als Frauen, sagen die Forscher. Zudem steige das Risiko exponentiell mit dem Alter. Als weitere, die Krankheit fördernde Faktoren hätten sich ein niedriger sozio-ökonomischer Status und das Leben in der Stadt erwiesen. |
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Datum: 09.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Technische Voraussetzungen für Infektionsschutz fehlen |
Technische Voraussetzungen für Infektionsschutz fehlen Berlin – In mehr als drei Viertel der Kliniken fehlen Instrumente für einen besseren Infektionsschutz. Dazu gehören zum Beispiel elektronische Systeme zur Erfassung von Antibiotikagaben. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Die Fachgesellschaft warnte, ohne diese und weitere Qualitätsmerkmale sei das überarbeitete Infektionsschutzgesetz (IfSG) zum Scheitern verurteilt. Es verpflichtet Krankenhäuser unter anderem, Hygieneärzte zu beschäftigen und Infektionen früher zu melden. „Die Überarbeitung des Gesetztes war dringend notwendig und ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Jürgen Schüttler, Kongress-Präsident des Hauptstadtkongresses der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie 2011 und Direktor der Anästhesiologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. Antibiotika-Resistenzen hätten sich in den letzten Jahren dramatisch ausgebreitet. Ursache sei der unkontrollierte Einsatz von Antibiotika. Damit das neue Hygiene-Gesetz die Infektionsraten senkt, braucht es laut DGAI präventive Strategien, die eine Übertragung verhindern. Es fehlten jedoch Erfassungssysteme, die einfache Maßnahmen wie Handhygiene und den Verbrauch an Desinfektionsmitteln überprüften. Auch die technischen Voraussetzungen, um die unnötige Gabe von Antibiotika zu vermeiden, seien nicht gegeben. Die DGAI empfiehlt elektronische Patientenkurven (PDMS). Sie registrieren Patientendaten im Minutentakt und überwachen auch die Auswahl und Dauer der Antibiotikaverordnung. „Aber in Deutschland verfügen noch nicht einmal 20 Prozent der Intensivstationen über ein PDMS“, beklagte Maria Deja von der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Berliner Charité. Quelle: © hil/aerzteblatt.de |
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Datum: 08.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen |
Mittwoch, 7. September 2011 Micro-RNA: Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen Homburg/Saar Der Nachweis von sogenannten Micro-RNA in Körperflüssigkeiten könnte die Labormedizin verändern. Die Moleküle hinterlassen bei einer Vielzahl von Krankheiten einen genetischen Fingerabdruck im Blut. Eine deutsche Forschergruppe stellt jetzt in Nature Methods (2011; doi: 10.1038/nMeth.1682) einen ersten Test vor, der in der Lage sein soll, vierzehn Krankheiten zu unterscheiden. Micro-RNA enthalten selbst keine Erbinformation für Proteine. Sie beeinflussen aber die Ablesung anderer Gene. Art und Menge der Micro-RNA verändert sich bei einer Vielzahl von Krankheiten. Das Ergebnis ist ein bestimmtes Profil, das sich auch im Blut nachweisen lässt. Der Bioinformatiker Andreas Keller von der Universität des Saarlandes in Homburg hat einen Test entwickelt, der gleichzeitig den Informationsgehalt von über 100 Micros-RNA berücksichtigt. Im letzten Jahr hatte die Gruppe um Jörg Wischhusen und Johannes Dietl von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik bereits den Beweis erbracht, dass der Test ein Ovarialkarzinom recht zuverlässig erkennen kann. Der Test erreichte eine Trefferquote (Accuracy) von über 76 Prozent, beim serösen Subtyp sogar von über 85 Prozent. zum Thema Abstract der aktuellen Studie Pressemitteilung der Universität Würzburg Studie im British Journal of Cancer Biomarker Discovery Center Die im British Journal of Cancer (2010; 103: 693-700) publizierten Untersuchungen wurden allerdings an Patienten mit klinisch manifesten (und bereits vorbehandelten) Karzinomen durchgeführt, so dass die Ergebnisse nichts über den Wert des Tests für ein etwaiges Screening des Ovarialkarzinom aussagen, was eine wichtige Lücke in der Krebsfrüherkennung füllen würde. Jetzt stellt das Team um Keller die Ergebnisse einer Nachfolgestudie vor, an der sich zahlreiche deutsche Zentren beteiligt haben. In 454 Blutproben wurde nach einem Profil für 14 Krankheiten gesucht. Darunter waren Krebserkrankungen von Pankreas, Prostata und Gastrointestinaltrakt, Nervenerkrankungen wie die multiple Sklerose und Lungenerkrankungen wie Bronchialkarzinom und COPD. Die vom Heidelberger Biomarker Discovery Center ausgewerteten Daten zeigen, dass die einzelnen Erkrankungen tatsächlich anhand der Expression von 863 Micro-RNA unterschieden werden können. Bei einzelnen Erkrankungen betrug die Trefferquote über 99 Prozent, beim Ovarialkarzinom lag sie jenseits der 90 Prozent. Nach einer anderen Angabe lassen sich Lungenkrebs und COPD zu fast 92 Prozent korrekt voneinander unterscheiden. Wiederum handelt es sich aber um die retrospektive Analyse manifester Erkrankung, aus der nicht unbedingt auf eine Eignung in der Labormedizin geschlossen werden kann. Der nächste Schritt dürfte darin bestehen, die Profile der einzelnen Erkrankungen auf einige wenige MicroRNA herunterzubrechen, auch um die Kosten eines etwaigen Tests nicht ausufern zu lassen. Vorerst handelt es sich um ein Ergebnis der Grundlagenforschung. Ein Einsatz in der Klinik ist nicht absehbar. Quelle: © rme/aerzteblatt.de |
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Datum: 05.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen |
Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen Berlin; Das Bundesgesundheitsministerium plant konkrete Schritte, um in Arztpraxen gegen unbegründete und ungerechtfertigte Wartezeiten vorzugehen. Geprüft wurden bislang dem Vernehmen nach mehrere Handlungsoptionen. Diskutiert wird aktuell über einen konkreten Änderungsvorschlag zum Entwurf für ein Versorgungsstrukturgesetz, der in Berlin kursiert. Demnach soll der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) erweitert werden um die angemessene und zeitnahe Zurverfügungstellung der fachärztlichen Versorgung. Nach den Vorstellungen des Gesundheitsministeriums sollen mögliche Sanktionen bei Verstößen allerdings von der Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen geregelt werden. Die Verhandlungspartner sollen zudem festlegen, welche Zeiten im Regelfall und im Ausnahmefall noch eine zeitnahe fachärztliche Versorgung darstellen, heißt es in dem Änderungsvorschlag. Die KVen können den Notdienst auch durch die Kooperationen und eine organisatorische Verknüpfung mit Krankenhäusern sicherstellen. Quelle: aerzteblatt.de |
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Datum: 03.09.2011 - Kategorie: COPD |
Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen |
Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen Von: Dr. Carola Gessner Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern! Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem – zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen. Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in 55 % häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22 %. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht: Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust. Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines „Exazerbations-Phänotyps“ stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im „Klinikarzt“. Exazerbationen vermeiden senktdie Mortalität Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, „alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen“. Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie. Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindestens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17 %. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup. Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300 µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18 µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen. Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens. AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30 %, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorgestellte Studien belegen einen günstigen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchitiskranken. Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage. Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren Weitere neue nicht medikamentöse Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beatmungstherapie sowie die chirurgischen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert. Quelle: http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/mit-neuen-therapien-gegen-die-copd-kaempfen.html?no_cache=1 |
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Datum: 03.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Ein Code gegen Arzneifälscher |
Ein Code gegen Arzneifälscher Gefälschte Arzneimittel haben in der legalen Vertriebskette nichts zu suchen. Ein Sicherheitscode soll künftig jede Packung eindeutig identifizierbar machen. Von Anno Fricke Schwer zu fälschen soll er sein, der DataMatrix-Code auf Arzneimittelpackungen. BERLIN. Arzneimittelherstellern und Apothekern stehen Investitionen ins Haus. Die verlangt der Aufbau eines europäischen Schutzschildes gegen gefälschte Arzneimittel in den legalen Vertriebsketten. Der deutsche Knoten im EU-weiten Sicherheitsnetz heißt securPharm. In dieser Initiative haben sich die Verbände der Arzneimittelhersteller, der Pharmagroßhandel und die Apotheker zusammengeschlossen. Testläufe zum Schutz vor Arzneifälschungen ab 2013 Sie soll in den kommenden Jahren eine im Juli veröffentlichte Richtlinie der Europäischen Union zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen umsetzen. Testläufe sind ab 2013 geplant. Etwa ab 2016 soll das Sicherheitssystem arbeiten, schätzt der designierte Geschäftsführer von securPharm, Dr. Reinhard Hoferichter. Weitere Akteure sollen in den Aufbau des Systems eingebunden werden. Und so soll es funktionieren: Arzneimittelpackungen erhalten einen Data-Matrix-Code, wie sie zum Beispiel die Deutsche Bahn auf ihren Tickets verwendet. Bevor er einem Kunden ein Medikament aushändigt, scannt der Apotheker den Code. Damit löst er eine Abfrage in der Herstellerdatenbank aus. Ist die Seriennummer ordnungsgemäß, wird das vom System bestätigt. Eine unbekannte oder bereits von einer anderen Apotheke abgegebene Packungsnummer löst dagegen Alarm aus. "Die Industrie wird keinen Zugang zu Patientendaten bekommen" Der Datenschutz soll groß geschrieben werden: "Die Industrie wird keinen Zugang zu Patientendaten bekommen", sagte Hoferichter. Es werde sich nicht zurückverfolgen lassen, welchen Weg eine Packung genommen habe und wo sie abgegeben worden sei. Das System werde eine Eigenentwicklung von securPharm sein, kündigte Hoferichter an. Hersteller hätten mit Investitionen in sechsstelliger Höhe pro Fertigungsstraße zu rechnen. Scanner für die DataMatrix-Codes und neue Apothekersoftware In den Apotheken müssten Scanner für die DataMatrix-Codes und neue Apothekersoftware angeschafft werden. Er rechne im Schnitt mit Ausgaben von 1.500 Euro, sagte Dr. Peter Homann von der ABDA. Die Kosten der Systementwicklung übernehmen die sechs Verbände (BAH, BPI, pro generika, vfa, Phagro und ABDA) zu gleichen Teilen. Für die Aufteilung der Kosten im späteren Betrieb versprach Hoferichter eine "faire Lösung". Generika haben ein geringeres Fälschungsrisiko als patentgeschützte Arzneien. Zuversichtliche Signale aus der Politik Die Initiative ist früh am Start. Das eröffne die Möglichkeit, das System europaweit einzusetzen, sagte Hoferichter. Er räumte ein, dass securPharm eventuell an den für 2013 erwarteten technischen Anforderungen der EU vorbei entwickelt werde. Die Signale aus der Politik stimmten ihn jedoch zuversichtlich. 2010 haben die Apotheken 1,4 Milliarden Arzneimittelpackungen abgegeben. Die Polizei deckte neun Fälle auf, in denen gefälschte Arzneimittel in Verkehr gebracht werden sollten. Bei den meisten handelte es sich um illegale Reimporte in gefälschten Verpackungen. Quelle: aerztezeitung http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/arzneimittelpolitik/article/668220/code-arzneifaelscher.html |
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Datum: 02.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Schnarchen, viel Lärm um nichts? |
Viel Lärm um nichts? Von Armin Steffen und Boris Alexander Stuck Schnarchen ist laut und lästig. Wenig bekannt ist, dass es eine gefährliche Schlafapnoe anzeigen kann. Dies muss ein Arzt vor der Therapie klären. Wie wirksam sind die Therapieoptionen von Schnarchschnuller bis zur Schlafchirurgie? Schnarchgeräusche werden durch Vibrationen der Schleimhäute bei erhöhtem Atemwegswiderstand im Schlaf erzeugt und können im gesamten oberen Atemweg entstehen. Vor allem bei verminderter Muskelspannung von Schlund und Zunge sowie an den Engstellen des oberen Atemwegs, zum Beispiel an Weichgaumen, Gaumenmandeln, Zungengrund oder Kehlkopfdeckel, kann es zum ungewollten Geräusch kommen (Abbildung 1). Da die Muskelspannung im Schlaf deutlich herabgesetzt ist, treten diese Vibrationen in aller Regel nur im Schlaf und nicht im Wachzustand auf. Allerdings kann das Geräusch an mehreren anatomischen Stellen zugleich entstehen; das macht es so individuell und die Behandlung so schwierig. Männer, übergewichtige und ältere Personen sind häufiger betroffen. Schnarchen ist ein häufiges Problem mit einer Prävalenz von 28 bis 44 Prozent (6, 9). Allerdings sind solche Angaben mit Vorsicht zu betrachten, da die jeweiligen Erhebungsmethoden mit Fremd- oder Eigenanamnese und die untersuchten Bevölkerungsgruppen kaum miteinander zu vergleichen sind. Zudem kann die Schnarchintensität von Nacht zu Nacht stark variieren. Letztlich ist nicht klar definiert, welche Atemgeräusche im Schlaf überhaupt als Schnarchen zu bezeichnen sind. Die Abgrenzung zwischen normaler Atmung, verstärkten Atemgeräuschen und Schnarchen ist fließend. mehr unter:http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=39139 Quelle: pharmazeutische-zeitung.de |
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Datum: 01.09.2011 - Kategorie: Allgemeines |
Menschen auf der Warteliste für ein Organ |
In Deutschland stehen 12 000 kranke Menschen auf der Warteliste für ein Organ. Und viele warten vergeblich: Im vergangenen Jahr wurden knapp 4900 Organe verpflanzt. Und eigentlich brauchen noch viel mehr Menschen als die in Wartelisten aufgenommenen Patienten ein neues Organ. So sind 63 000 Bundesbürger dialysepflichtig, und jedem Dritten würde eine Nierentransplantation medizinisch nutzen. Aber nur etwa 8000 Nierenkranke sind zur Transplantation angemeldet. Es gibt zu wenig Organe. Einer der Gründe: Nur 12 Prozent der Menschen in Deutschland haben einen Organspendeausweis. Viele Menschen haben nach wie vor Vorbehalte, fürchten etwa, als potenzielle Organspender auf Intensivstationen nicht richtig behandelt zu werden. Um auf Organspende aufmerksam zu machen und Vorbehalte zu entkräften, hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) die bisher größte Info-Kampagne zu Organspende gestartet. Dazu gehören Großflächenplakate, die in 17 Städten zu sehen sein werden. Motto: Dieser Moment ist ein Geschenk. Die Ärzte Zeitung gibt Auskunft über Organspende auf ihrere Homepage mit Informationen für Interessierte. Auch verfügbar der Organspendeausweise in deutsch und türkisch zum Downloaden. Quelle: Ärzte Zeitung |